Kolumne von Stefan Meierhans über steigende Preise und unsere Rheinhäfen
Der Teuerung entgegenhalten

Der Rhein ist unser wasserseitiges Tor zur Welt. Eine glückliche Fügung für ein rohstoffarmes Binnenland. Die Rheinhäfen sind ein neuralgischer Punkt, den wir auch kostenmässig gut im Blick haben müssen. Darum habe ich mit ihnen verhandelt.
Publiziert: 18.04.2022 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2022 um 12:55 Uhr
Stefan Meierhans, Preisüberwacher

Made in China, Indonesia, Taiwan – ein völlig alltäglicher Etikett-Aufdruck für Produkte aller Art. Ob Spielzeug, Kleider, Elektronik - vieles kommt per Containerschiff über die Weltmeere und dann über den Rhein nach Basel.

In den Schweizerischen Rheinhäfen werden jährlich mehrere Millionen Tonnen Güter und über 100‘000 Container umgeschlagen. Auf dem Hafengelände gibt es riesige Getreidesilos, Lager für Benzin und andere Mineralölprodukte und eine Menge Containerumschlagplätze. Etwa ein Drittel unseres jährlichen Mineralölverbrauchs kommt per Schiff in die Schweiz. Auch Nahrungs- und Futtermittel werden auf diese Art importiert. Kurz und gut: Die Rheinhäfen sind eine Lebensader für der Schweiz.

Lieferkettenprobleme, die hohe Inflation im Ausland und die Folgen von Corona, bescheren der Weltwirtschaft erhebliche Probleme. Auch wir sind betroffen: Viele Preise sind schon gestiegen und steigen immer noch. Deutlich merken wir Endkonsumentinnen und - konsumenten das beispielsweise bei Benzin- und Heizölpreisen. Aber auch das Brot beim Bäcker ist oftmals schon teurer geworden.

Die Industrie leidet unter den hohen Preisen für Rohstoffe und deren zum Teil stark begrenzte Verfügbarkeit. In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, dass Gebühren und Abgaben wirklich nur die Kosten decken, für die sie erhoben werden.

Ich habe die Abgaben auf den Güterumschlag, die der Finanzierung der Infrastrukturen dient, mit den Schweizerischen Rheinhäfen angeschaut. Wir, das Unternehmen und ich, stimmen überein, dass die Abgaben spätestens Ende 2022 im Mittel um 10 Prozent gesenkt werden können. Mit den Eignerkantonen und dem Bund sollen zudem neue Abgabenmodelle entwickelt werden, die die Hafenwirtschaft perspektivisch entlasten.

Auf diese Art profitieren alle: Die Importe und Exporte werden günstiger und die Häfen können durch ein neues Abgabenmodell ihre Entwicklungsmöglichkeiten verbessern.

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