Darum gehts
- Fernwärme nutzt Abwärme, Biomasse und Abfall als Energiequellen
- Preise werden von Gemeinden oder Energieunternehmen festgelegt
- Jahrespreise für Einfamilienhäuser zwischen 1878 und 5267 Franken
- Der Preisüberwacher will bei den Tarifen genauer hinsehen
Fernwärme ist quasi ein perfektes Puzzle-Teil in der Kreislaufwirtschaft, denn als Energiequellen werden beispielsweise Abwärme aus Industrieanlagen, Biomasse oder sogar Kehricht aus Abfallverwertungsanlagen genutzt. Als Kundinnen und Kunden müssen Sie sich weder um den Energieeinkauf kümmern, noch um die Wartung des Systems. Klingt gut, wenn der Preis stimmt – höre ich Sie denken.
Schauen wir die Sache mal genauer an: Beim Fernwärmeangebot gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder wird sie von einem privaten Unternehmen angeboten oder durch einen Energieversorger der öffentlichen Hand. Wenn die Preise direkt von Gemeinden festgelegt werden, kann ich als Preisüberwacher – wenn das nötig ist – Tarifänderungen beantragen. Werden die Preise von einem Energieunternehmen festgelegt, liegt der Fall anders: Hier kann ich, wenn die Preise zu hoch wären, weitgehender intervenieren: Wir würden gemeinsam mit dem Unternehmen eine Lösung suchen. Wenn diese aber nicht gefunden werden könnte, hätte ich auch die Möglichkeit, Preise zu verfügen.
Beim Bau von Fernwärmenetzen sind in manchen Fällen grosse Investitionen nötig. Diese Investitionen müssen aus Eigen- oder Fremdkapital getätigt werden und sie sollen einen angemessenen Gewinn erwirtschaften. Das heisst aber auch, dass die Amortisation über die Lebensdauer – also die Zeit – erfolgen muss und nicht, wie von manchen Unternehmen gewünscht, über eine besonders hohe Rendite. Auch komplexe Preisgestaltungen, die objektiv schwer nachvollziehbar sind, treffe ich leider immer wieder an.
Wenn es dann noch eine Anschlusspflicht gibt, wie im Kanton Genf, ist maximale Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Zurückhaltung bei den Renditen angezeigt. Deswegen ist das zurzeit auch ein heiss diskutiertes Thema am westlichen Ende des Genfersees. Ich bin gespannt!
Die Jahrespreise für ein standardisiertes Einfamilienhaus lagen gemäss meinem Vergleich von 2024 zwischen 1878 und 5267 Franken. Das ist eine recht grosse Spanne – ob diese Preise auch tatsächlich erklärbar sind?
Mir ist sehr bewusst, dass die Sache preislich kompliziert und für die Kundinnen und Kunden oft nicht leicht nachzuvollziehen ist. Mit dem Ausbau der Fernwärmenetze werden wir auch unsere Aktivitäten in diesem Bereich verstärken. Denn diese Art zu heizen, soll nicht nur freundlich zum Klima, sondern auch zum Portemonnaie der Kundschaft sein. Ein guter Preis ist schliesslich ein starkes, wenn nicht sogar das stärkste Anschlussargument.
Gut zu wissen: Wenn Sie Preis-Ärger haben, können Sie sich – wie immer – bei mir melden. Nutzen Sie einfach das Formular auf meiner Website.