In erster Instanz gehe ich davon aus, dass sich die fusionierte Grossbank ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist und sich entsprechend verhalten wird. Das wäre für alle Beteiligten das Beste: Für die Kundinnen und Kunden, für die Bank – und auch ich habe kein Interesse, ohne Notwendigkeit in die Wirtschaft einzugreifen.
Das heisst aber nicht, dass ich wegschauen werde. Ganz im Gegenteil: Wir werden die Preisentwicklung in den Bereichen, in denen der Wettbewerb nun eingeschränkt ist, genau beobachten. Das wird vor allem verschiedene Firmenkunden-Bereiche betreffen.
Neben unseren eigenen Beobachtungen setzen wir auch darauf, dass sich Unternehmen aktiv bei uns melden, wenn sie sich im neu sortierten Schweizer Finanzsektor benachteiligt fühlen. Ich habe auf meiner Website ein Meldungsformular für den Finanzbereich in der Schweiz aufgeschaltet, das auch anonyme Meldungen zulässt. Mein Team und ich werden allfällige Mitteilungen sorgfältig dahingehend prüfen, ob potenziell missbräuchliche Konditionen abverlangt werden und keine valablen Alternativen bestehen. Wenn nötig, werden wir Massnahmen ergreifen.
Ob es überhaupt Behörden-Interventionen geben muss, liegt nun in der Hand der UBS, etwas weniger stark in den Händen der weiteren Schweizer Banken und auch ausländischer Grossbanken, die sich möglicherweise doch für eine Geschäftsaktivität in der Schweiz interessieren. Ich werde die kritischen Bereiche aufmerksam beobachten. Sehe ich Probleme, werde ich zunächst den konstruktiven Dialog mit betroffenen Finanzinstituten suchen. Sollte das nicht zum Ziel führen, werde ich nicht zögern, so effizient und wirksam wie möglich zu intervenieren.