Es gibt Leute, die in den ÖV laut telefonieren – gerne «gschaftelhuberisch» im Business-Jargon. Und es gibt Menschen, deren Sprachzentrum plötzlich zerbombt zu sein scheint, sobald sie mit einem Hund oder einem Kind reden. Sie wissen schon, was ich meine: «Mümümü, bisch du a bravs Hundeli, jöööö», oder eben in einen Kinderwagen reinblicken und selbst brabbeln wie ein Säugling.
Ich denke dann ständig an den Film «Kuck mal, wer da spricht!» mit John Travolta und Kirstie Alley aus dem Jahr 1989. Erinnern Sie sich an das Baby Mikey? In der deutschen Version spricht Thomas Gottschalk den Goof und kommentiert frech, was ihm unter die Augen kommt. Und veräppelt eben auch Erwachsene, die wie Vollidioten mit ihm sprechen. Köstlich!
Noch köstlicher ist, wenn einer nahtlos von einer in die andere «Sprache» wechselt. Letzte Woche im Tram: Vor mir plappert ein Passagier von High Level Approach und Challenges. Während ich mich enerviere, dass so viele Leute ihr Berufsleben auch noch in Bus und Bahn verfrachten müssen, sagt der Business-Fritze folgenden Satz in sein iPhone: «Und was häts ge?» ... «I verstand di ned»... «Ah, Spätzli!»
Schnell wird klar: Er hat bereits den Nächsten an der Strippe – seinen Sohn Maxi. «Und, ischs feini fein gsi?» ... «Maxi, häsch usgässe?» Die Situation ist zu absurd. Da spricht dieser Geschäftsmann minutenlang über Cases und switcht dann nonchalant auf Babykommunikation.
Was hält Klein Max von Papas Gebrabbel? Bestimmt würde er seine Sprachkompetenz schneller erlangen, wenn sein Vater in ganzen Sätzen mit ihm kommunizierte. Und wenn er so klug ist wie Baby Mikey, hat er die Erwachsenen eh längst durchschaut, macht sich über sie lustig und denkt: Es geht dich gar nichts an, was ich zum Zmittag hatte; aber falls du’s unbedingt wissen willst: Die Spätzli waren nicht gerade high level – und jetzt entschuldige, ich habe noch andere Challenges.