In der ersten Ausgabe des Jahres haben uns die Kindstötungen von Flaach aufgewühlt. Im zweiten hat uns der islamistische Terror in Paris tief erschüttert. Und heute macht uns die Aufhebung des Euro-Mindestkurses Sorgen. All das ist beängstigend und stimmt ratlos: Würden die Kinder noch leben, wenn sie bei den Grosseltern hätten bleiben dürfen? Wie muss, wie kann der Westen der islamistischen Gewalt im eigenen Land begegnen? Droht nach dem Entscheid der Nationalbank eine Rezession?
Jede Woche suchen wir nach Antworten auf die drängenden Fragen, hören Experten an, reden mit Betroffenen. Analysieren. Schaffen Überblick. Und dennoch wird es nie möglich sein, abschliessende Antworten zu finden. Auch heute ist das wieder so: Niemand kann sagen, ob die Nationalbank im richtigen Moment richtig entschieden hat. Oder ob die Schweizer Wirtschaft nun auf Talfahrt geht.
Manchen Menschen macht Ungewissheit mehr Angst als anderen. Sie schauen deshalb mit grösseren Bedenken in die Zukunft.
Gestern haben wir in der Redaktion darüber diskutiert, ob all die Schreckensmeldungen Indizien dafür sind, dass die Welt immer schlechter wird. Wir waren uns nicht einig. Viele äusserten sich pessimistisch. Ich hingegen verstehe mich eher als Realistin, mit leichtem Hang zum Optimismus.
Meine Erfahrungen lehren mich: Nicht immer kommt alles so schlecht heraus, wie man anfangs dachte. Nun bleibt zu hoffen, dass sich dies einmal mehr bestätigt. Und sich in – sagen wir mal – drei Jahren herausstellt, dass Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, diese Woche das einzig Richtige getan hat.
Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Christine Maier