Liebe Leserin, lieber Leser
Nun sind wir also wieder mal da angelangt, wo sich die Grenzen zwischen Politik und Realsatire verwischen. Oder können Sie noch ernst nehmen, was am Dienstag im Parlament abging? Nationalrat Köppel polemisierte, Bundesrätin Sommaruga verliess den Saal. Die SP-Fraktion folgte ihrer Ministerin mit finsterer Miene. Diesem Spektakel setzte Nationalratspräsidentin Christa Markwalder zwei Tage später das Krönchen auf: Frau Sommaruga, so erklärte sie der verdutzten Nation, habe nur mal kurz aufs WC gemusst. Giacobbo/Müller dürften sich vor Begeisterung die Schenkel wund klopfen.
Es bleibt der Eindruck, dass die SP recht belämmert in der Landschaft steht und dringend einen Leithammel braucht, während die SVP-Herde ihn in Köppel bereits gefunden hat. Das war ja zu erwarten. Genau wie klar war, dass Köppel auch als Politiker den Zweihänder auspacken wird. FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann sieht daher bereits schwarz für die Zusammenarbeit mit der SVP (Seite 20): Köppel treibe einen Keil zwischen FDP und SVP!
Das werden die neuen Präsidenten von CVP, SVP und FDP nicht gern hören, haben sie doch in den letzten Tagen innig den Schulterschluss zelebriert. Wenn sie nicht aufpassen, sind es am Ende wieder die anderen, die im Berner Polittheater die Regie übernehmen: die Linken. Die diese Woche wirklich eine schlechte Falle gemacht haben. Affaire à suivre ...
Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Christine Maier
PS: Dies ist die letzte Ausgabe des SonntagsBlicks, die ich als Chefredaktorin verantworte. Ich möchte mich nicht verabschieden, ohne Ihnen von ganzem Herzen Danke zu sagen: für Ihr Vertrauen, Ihr Lob – und auch Ihre Kritik. All dies hat das SonntagsBlick-Team immer motiviert und wird dies auch künftig tun.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!