«Jede Zeit hat Lieblingsillusionen, eine der gehätscheltsten unseres Jahrhunderts ist die ‹moderne Frau›, die beruflich gleichberechtigte, unabhängige und erfolgreiche Frau.» Der Satz stammt aus dem Jahr 1958, es sind die ersten Zeilen aus Iris von Rotens Buch «Frauen im Laufgitter», der oft zitierten, aber selten gelesenen Bibel des Schweizer Feminismus.
Damals konnte von dieser gleichberechtigten Frau offensichtlich keine Rede sein. Doch wie sieht es heute aus?
Zu Beginn ihres Buches schreibt Iris von Roten von den schlecht bezahlten «Fräuleinberufen». Sie schreibt von Putzfrauen, Serviertöchtern, Krankenschwestern. Die Bezeichnungen haben sich zwar geändert, Frauenberufe sind es freilich geblieben – und schlecht entlöhnt werden sie darum weiterhin. Nicht einmal die Corona-Pandemie konnte die Politik bislang dazu bewegen, allen Pflegekräften in unseren Spitälern und Altersheimen einen anständigen Lohn zuzugestehen.
Oder dann die Rechtskommission des Ständerats. Anfang Woche befand dieses Gremium aus zehn Männern und drei Frauen: Wird eine Frau zum Geschlechtsverkehr gezwungen, ist das noch lange keine Vergewaltigung. Wehrt sich das Opfer nicht unter Einsatz seines Lebens, ist die Tat lediglich als «sexueller Übergriff» zu werten. Wie man hört, wurde in der Kommission unter anderem so argumentiert: Was passiert, wenn ein Mann am Firmenfest zu viel Alkohol trinkt und sich an seiner Mitarbeiterin vergeht? Da könne man am Ende gar keine Weihnachtsessen mehr abhalten. Weil sonst brave Männer, die sich ausnahmsweise nicht im Griff hätten, zu Vergewaltigern abgestempelt würden. Das tönt verblüffend ähnlich wie Debatten, die in den 1960er-Jahren über die «ehelichen Pflichten» geführt wurden und bei denen es um das Recht des Mannes über den Körper seiner Gattin ging.
Gibt man auf Google «Schweizerinnen» ein, wird als automatische Ergänzung vorgeschlagen: «verklemmt».
Und dann gibt es die Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik. Die Zahlen wurden 2017 erhoben, allerdings erst Ende 2020 publiziert und bislang noch nicht beachtet. Ob es um Schlafstörungen, psychische Belastung oder um Erschöpfung geht: Frauen sind von all diesen Leiden häufiger und stärker betroffen als
Männer. Beispielsweise klagen 28 Prozent der Männer über Probleme beim Einschlafen, 40 Prozent sind es bei den Frauen.
Natürlich hat sich seit den Zeiten von Iris von Roten einiges getan. Am heutigen Sonntag jährt sich die Einführung des Frauenstimmrechts zum 50. Mal. Doch sind die Frauen den Männern heute wirklich gleichgestellt? Oder haben sie seit jenem 7. Februar 1971 lediglich die Möglichkeit, in einer Männerwelt mitzumachen, die weitgehend nach Männerregeln funktioniert? Was natürlich heissen würde: dass ihre Teilnahme weiterhin nur beschränkt möglich ist. Und dass die Frauen für diese Teilnahme einen hohen Preis zahlen.
Die Einführung des Frauenstimmrechts ist 50 Jahre her. Wo stehen wir heute in Sachen Gleichberechtigung? Darüber diskutiert BLICK am Sonntag, 7. Februar, um 18 Uhr mit Gästen und Publikum auf der neuen Chat-App Clubouse.
Die Debatte wird von Sermîn Faki, Ressortleiterin Politik, moderiert.
Gäste:
Carolina Müller-Möhl, Unternehmerin
- Michael Moersch, Chief Digital Officer Ringier Axel Springer Schweiz
- Nina Siegrist, Co-Chefredaktorin «Schweizer Illustrierte»
- Katia Murmann, Chefredaktorin Digital Blick-Gruppe
- Annabella Bassler, Ringier-Finanzchefin
- Christian Dorer, Chefredaktor Blick-Gruppe
- Thomas Benkö, stv. Chefredaktor Blick.ch
- Sophie Achermann, Geschäftsführerin alliance F
Alle sind herzlich eingeladen, auf Clubhouse mitzumachen. Diskutieren Sie mit!
Wenn Sie bereits einen Clubhouse-Account haben, können Sie sich unter diesem Link beteiligen:
https://www.joinclubhouse.com/event/PYGpb5Xz
Wenn Sie die App wollen, aber noch keinen Einladungslink haben: Fragen Sie Kollegen*innen auf Social Media! BLICK hat momentan leider keine Invites mehr zu vergeben.
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