Editorial
«Offen gesagt: Das macht mir Bauchweh!»

Publiziert: 06.09.2015 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:55 Uhr
Von Christine Maier, Chefredaktorin

Liebe Leserin, lieber Leser

Schlafen Sie richtig? Essen Sie gesund? Bewegen Sie sich genug? Wollen Sie das überhaupt wissen? Wenn ja: Es gibt immer mehr «Wearables» – kleine, tragbare Computer, die unsere Lifestyle-Daten erheben. Bald können Sie auch noch Pillen schlucken, die mit Kameras versehen den Zustand des Magens offenbaren; oder sich Sensoren unter die Haut pflanzen lassen, die zeigen, was Ihr Herz so treibt. Ohne Zweifel eine tolle Sache für alle, die Wert auf Fitness und Gesundheit legen.

Die anderen haben Pech: Auch sie dürften sich bald widerwillig Fitnessbändeli umlegen und Schrittzähler montieren. Die Krankenkasse wird es ihnen, sagen wir es mal so, sehr ans Herz legen. Die Versicherungsindustrie denkt sich nämlich unter Hochdruck stets neue Prämienmodelle aus, um den steigenden Gesundheitskosten Herr zu werden. Geplant ist, dass künftig weniger zahlt, wer mehr von sich preisgibt.

Nur: Was passiert mit diesen ganz persönlichen Daten? Wer hat die Macht darüber? Können uns die Versicherer bald einen Lebenswandel aufzwingen, der nicht der unsere ist? 

Diese Fragen machen den Datenschützern Bauchweh. Mir offen gesagt auch. Lassen Sie uns also darüber nachdenken und diskutieren. Mit unserer Frage der Woche auf der nächsten Seite wollen wir diese Debatte heute lancieren.

Ach ja, eines noch: Auch wenn Sie keinen Schrittzähler haben – es gibt heute einen kühlen Herbstsonntag, der zum Spazierengehen einlädt. Viel Spass dabei!

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Christine Maier

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