Liebe Leserin, lieber Leser
Endlich. Nach all den Monaten des Gestreites und Gezerres, nach einem hitzigen Kampf, in dem nicht nur schwarz-weisse Schäfchen, sondern gar das Hakenkreuz aus der untersten Schublade gezogen wurde, haben Sie heute an der Urne das letzte Wort. Durchsetzungs-Initiative (DSI), zweite Gotthardröhre, Heiratsstrafe, Spekulationsstopp. Es geht um viel. Besonders bei der DSI. Auch wenn die SVP dies abstreitet: Ihre Initiative greift die Säulen unserer Demokratie an. Deshalb braucht es von Ihnen heute ein klares Nein zur DSI.
Wir dürfen darüber nicht vergessen: Eine Ausschaffungs-, eine Durchsetzungs-Initiative kommen nur deshalb vors Volk, weil viele die Nase voll haben von der «Kuscheljustiz» gegenüber kriminellen Ausländern. Deshalb muss das neue Ausschaffungsgesetz des Parlaments, das bei einem Nein zur DSI in Kraft tritt, unbedingt konsequent angewendet werden.
Ich bin sicher, dass Sie genauso klug entscheiden werden, wie die Mitglieder des Weltfussballverbandes Fifa am Freitag: Die haben Gianni Infantino zum neuen Präsidenten gewählt. Einen Mann, dem das Kämpfen in die Wiege gelegt wurde (siehe Sport). Einen Walliser, der uns heute nicht so stolz machen würde, hätte das Stimmvolk 1970 der Schwarzenbach-Initiative zugestimmt (siehe Peter Bodenmann auf Seite 12): Dann hätte der kleine Bub mit seiner Familie wohl nach Italien zurückgemusst.
Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Christine Maier
PS: Live-Ticker zum Abstimmungssonntag ab 11 Uhr auf Blick.ch