Editorial
«Eine Knacknuss für den Rechtsstaat»

Publiziert: 17.05.2015 um 00:24 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:07 Uhr
Von Philippe Pfister, stv. Chefredaktor

Liebe Leserin, lieber Leser

Manche Nachrichten hinterlassen einfach nur Fassungslosigkeit. In Würenlingen schiesst ein 36-Jähriger seine Schwiegereltern und seinen Schwager nieder. Er tötet einen Unbeteiligten. Erschiesst sich dann selbst.

Hat niemand diesen irren Killer stoppen können? Verbrechen verhindern – daran arbeitet die Zürcher Kantonspolizei intensiv. Zehn Leute hat sie als «Bedrohungsmanager» im Einsatz. Sie sammeln Informationen über Verdäch­tige wie den Mörder von Würenlingen. Greifen ein, wenn Gewalttaten drohen. Stoppen aggressive Querulanten rechtzeitig.

Es ist die Polizeiarbeit der Zukunft: Informationen zusammenbringen, Daten vernetzen, um Blutbäder zu verhindern. Und eine Knacknuss für den Rechtsstaat: Wo hört verhältnismässiges Risiko­management auf? Wo nimmt gefährliche Gesinnungsschnüffelei ihren Anfang?

Schon führen die Kantone Listen mit potenziell gefährlichen Psychopathen – gut so. Halten wir trotzdem ein Auge drauf. Wir wollen keine neue Gewalt. Aber auch keinen neuen Fichen­skandal.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?