Wir sehen verzweifelte Menschen, die an Bord sinkender Boote auf Rettung hoffen.
Wir sehen Leichen am Strand. Verängstigte Kinder, erschöpfte Retter. Wir fühlen uns hilflos angesichts des Dramas im Mittelmeer. Und wir fragen: Wie können die Schlepper gestoppt, die Flüchtlinge an der gefährlichen Reise übers Meer gehindert werden?
Inzwischen haben wir gelernt: Menschen, die in ihrer Heimat ein schreckliches Leben haben, nehmen sogar den Tod in Kauf, um irgendwo anders ein besseres aufzubauen. Machen wir uns also nichts vor: Es werden weiterhin Hunderttausende aus Kriegs- und Krisengebieten ihr Glück in Europa suchen.
Und nun? BDP-Nationalrat Hans Grunder fordert, unbürokratisch 50 000 Flüchtlinge aufzunehmen. Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes, spricht von 80 000. Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten: Das ist politisch kaum durchsetzbar.
Lassen Sie uns deshalb über die Kinder reden. Tausende landen ganz allein an den Stränden von Lampedusa oder Catania. Ihnen müssen wir unsere Herzen und Türen öffnen. So wie es Veronica Policardi und Bartolomeo Maggiore längst machen. Sie fühlen sich nicht hilflos. Sie helfen.