Editorial
«Bier ist ein Thema für die Politik»

Publiziert: 02.08.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:20 Uhr
Von Philippe Pfister, stv. Chefredaktor

Diese Woche machte mal wieder eine besonders schlaue Idee Schlagzeilen. SP-Nationalrat Thomas Hardegger fordert vom Bundesrat, dass auf jeder Flasche Bier, auf jeder Flasche Wein steht, wie viele Kalorien wir uns damit zuführen. Es gelte, korpulente Konsumenten zu «sensibilisieren», heisst es in bedeutungsschwerem Präventionsdeutsch. Als ob nicht jeder Wampenträger wüsste, weshalb sein Speckgürtel wächst. Wegen klaren Wassers und magerer Pouletbrüstchen etwa?

Trotzdem ist Bier sehr wohl ein Thema für die Politik: Wie stellt sie es an, dass wieder mehr davon in unseren Beizen fliesst? Die sterben im Sommer 2015 nämlich reihenweise weg. Und damit Hunderte von Jobs. Klar, weil manche Wirte noch einfallsloser sind als manche Politiker. Aber auch, weil viele multinationale Lieferanten

ihnen überhöhte Preise diktieren und sie regelrecht schröpfen. GastroSuisse-Chef Casimir Platzer hat recht: Die Frage, wie Beizer und alle anderen zu fairen Importpreisen kommen, gehört ganz oben auf die politische Agenda.

PS. Besuchen Sie doch heute wieder einmal eine Beiz. Am besten in der Schweiz.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen

Philippe Pfister

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