Dinos Check
Wer sagt nein zu Mazepin?

Skandale satt schon vor dem ersten Rennen. Nikita Mazepin ist in der Formel 1 trotzdem willkommen, weil der Papa den Rubel rollen lässt.
Publiziert: 26.03.2021 um 10:40 Uhr
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Immer mal wieder Verbremser: Nikita Masepin auf der Strecke.
Foto: DUKAS
Dino Kessler

F1-Pilot Nikita Mazepin steht immer im Gegenwind. Dafür muss er nicht mal ins Cockpit oder in den Windkanal. Schon in den Nachwuchsklassen boxt sich Nikita wie beim Autoscooter durchs Feld, wer im Weg steht, wird abgeräumt, wer schneller ist, erst recht.

Kritik wischt er mit einer Standardfloskel vom Tisch: Es gehe eben immer gegen die Russen. Trotz zweifelhaftem Talentlevel und fragwürdigem Charakter reicht es für ein Cockpit in der Formel 1 – weil der schwerreiche Vater Dmitri zur rechten Zeit beim US-Team Haas den Rubel rollen lässt. Mit dem «UralKali» Logo des russischen Chemie-Multis «Uralchem» auf der Karrosserie hält das Cockpit des Sohnemanns jedem Crash-Test stand.

Kurz nach seiner Verpflichtung veröffentlicht er ein Video mit sexistischen Szenen auf seinen Instagram-Account, darin ist zu sehen, wie er in einem Auto eine Bekannte befummelt. Für ihn scheinbar nur normal. Aber müsste das in der neuen Formel 1 nicht für eine fristlose Entlassung sorgen? Diese neue Formel 1 schmückt sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen Diskriminierung jeder Art, Weltmeister Hamilton fährt für «Black Lives Matter» und die Grid-Girls wurden aus gutem Grund abgeschafft.

Aber im Fahrerlager der Königsklasse ist alles wie immer. Wer genug Eintrittsgeld bezahlt um da rein zu kommen, der bleibt auch drin. Mazepins Skandalakte reicht von Schlägereien mit Konkurrenten, bösen Verbalfehltritten bis zur sexuellen Belästigung, die er auch noch selbst dokumentierte.

Das Haas-Team war nach dem Grapsch-Video entsetzt. Mehr aber auch nicht. Immerhin hat Mazepin etwas erreicht, was vor ihm nur ganz wenige geschafft haben: Schon vor der ersten Trainingsrunde im Haas-Ferrari hat die F1-Fangemeinde ihm zu Ehren einen Hashtag gestartet, Fäkalsturm inklusive: #WeSayNoToMazepin. Der andere Pilot bei Haas ist übrigens Mick Schumacher, der amtierende Formel-2-Weltmeister.

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