Der Preisüberwacher über teure Trips
Frühling, Ferien – und die alte Roaming-Falle

Ob Städtereise oder schon mal Sommer schnuppern, viele von uns werden bald ins Ausland verreisen. Damit die Ferien nicht ungewollt noch teurer werden, sollten Sie für alle Geräte mit SIM-Karte das Roaming im Auge behalten.
Publiziert: 31.03.2025 um 16:29 Uhr
Der Preisüberwacher Stefan Meierhans konnte einige Erfolge im 2024 verzeichnen.
Foto: Keystone
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Stefan MeierhansPreisüberwacher

Koffer packen, Pass suchen, Wetter-App fest im Blick – ist auch bei Ihnen alles bereit für eine kleine Auszeit? Ich will Ihre Vorfreude keinesfalls trüben – nur helfen, Ihren Geldbeutel zu schonen. Denken Sie an die Roaming-Gebühren für das Telefonieren oder Surfen über die SIM-Karte, wenn Sie kein Abo oder keine Option gewählt haben, die das abdeckt! Denn diese aus der Zeit gefallenen Gebühren gibt es immer noch und sie haben schon vielen die Erholung nach den Ferien ruiniert.

In der EU gibt es diese Gebühren übrigens schon seit Jahren nicht mehr. Bei uns hingegen war man der Meinung, dass sich das Problem auch anders – nämlich durch Informationspflicht und Kostenlimit – lösen liesse. So ganz scheint das nicht zu funktionieren, denn gemäss einem Bericht des Bundesamts für Kommunikation nutzen immer noch über fünf Millionen Menschen hierzulande die teuren Standardtarife – Tendenz leider steigend. Standardtarif kann bedeuten, dass eine Minute Telefonieren mehr als einen Franken kostet und beim Datenroaming können im Extremfall sogar 15 Franken pro Megabyte fällig werden. Das wollen Sie mit zwei Teenagern in Spanien oder sonst wo garantiert nicht ausprobieren.

Fakt ist: Dieses Thema zieht sich wie ein Kaugummi durch die Jahrzehnte und noch immer ist kein Roaming-Abkommen mit der EU in Sicht. Ich hatte mich sehr für Preisobergrenzen eingesetzt, doch bedauerlicherweise wurde die letzte politische Initiative dazu 2024 vom Ständerat abgelehnt.

Was haben wir also aktuell für Optionen? Die Wichtigste ist wohl, dass Sie vor den Ferien schauen, welche Tarife für Sie im Ausland gelten, und ob es allenfalls sinnvoll wäre, zum Beispiel ein Auslandspaket für eine bestimmte Datenmenge zu kaufen. Denken Sie auch unbedingt daran, in den Einstellungen die Roaming-Kostenlimits so zu wählen, dass es für Sie im Zweifelsfall finanziell erträglich wäre. Gerade für die Jungmannschaft ist Streaming, Chatten, Social Media mehr oder weniger so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Deswegen fehlt ihnen oft jede Vorstellung davon, dass es Preise pro Minute oder pro Megabyte überhaupt gibt.

Für den Moment haben wir keine andere Wahl als die Sache selbst aktiv zu managen. Ich werde jedoch am politischen Ball bleiben und mich weiterhin für Roaming Obergrenzen, die möglichst tief angesetzt sein sollen, einsetzten.

Gut zu wissen: Wenn Sie Preis-Ärger haben, können Sie sich – wie immer – bei mir melden. Nutzen Sie einfach das Formular auf meiner Website.

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