Der Zufall hat im 21. Jahrhundert weniger Chancen als je zuvor. Das macht unser Leben planbarer, weniger risikoreich und natürlich effizienter. Geobasisdaten leisten hier einen wichtigen Beitrag: Wo fängt eine Bauzone an, wo endet sie? Wo gehen die Wasserleitungen durch? Welche Landschaftsmerkmale gibt es? Alles kein Problem: Die Daten stehen bei den Kantonen digital bereit und können einfach heruntergeladen werden. In den meisten Kantonen ist das kostenlos und damit im Einklang mit der Bundesratsstrategie, die will, dass seit 2020 alle Daten von Bundesstellen offen, frei und maschinell lesbar publiziert werden sollen.
Leider gibt es aber Kantone – namentlich Luzern, Waadt, Neuenburg, Thurgau, Obwalden, Nidwalden, Jura und Appenzell Ausserrhoden –, die trotzdem Gebühren dafür verlangen und die Spanne ist offenbar gross.
Geobasisdaten zu erheben und bereitzustellen sind in der Regel grosse Projekte, die in den meisten Fällen mit Steuergeldern finanziert werden. Das ist auch richtig, denn wir profitieren alle mindestens indirekt davon.
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Unternehmen und wollen ein Bauprojekt verwirklichen. Dafür brauchen Sie verschiedene Geobasisdaten beispielsweise des Grundstücks oder des Geländes. Wenn Sie Daten des Kantons Bern brauchen, können Sie sie einfach gratis aus der Datenbank herunterladen. Wollen Sie hingegen Daten des Kantons Luzern, dann erhalten Sie diese Daten nur gegen eine Gebühr.
Das schafft ungleich lange Spiesse und Hürden. Ausserdem wird die «Open Government Data»-Strategie des Bundesrats missachtet. Deshalb werde ich den betroffenen Kantonen schreiben und darauf drängen, dass sie sich der grossen Mehrheit der Kantone ohne Gebühren anschliessen. Geobasisdaten sind für viele Planungen, Entscheidungen und Projekte essenziell. Ihre Bereitstellung hat den Charakter eines Service publics und der sollte für alle gleich sein.