Ich kenne Menschen, die sagen, ihr persönlicher Adventskalender seien 24 Weihnachtsfilme: jeden Abend eine Freude als Einstimmung auf die – aus Stromspargründen – diesmal so dunkle Weihnachtszeit. Ich kann das nachvollziehen und ich verstehe auch, dass Netflix, Apple TV, Disney und wie sie alle heissen, immer mehr ein fester Bestandteil in Schweizer Haushaltsbudgets sind.
Deshalb verfolge ich, wie sich die Preise hier entwickeln. Ein besonders Auge habe ich auf Netflix, denn es ist der Dienst, den gemäss Statista schon 2021 mehr als jeder Zweite nutzte. Wegen der jüngsten Preiserhöhungen von Anfang des Jahres hatte ich Kontakt mit dem Unternehmen aufgenommen. Es ist mir wichtig, dass alle Beteiligten wissen, dass für Unternehmen mit einem hohen Marktanteil preislich eben nicht «alles» möglich ist. So zum Beispiel muss es für unterschiedliche Länder-Preise definitiv bessere Argumente als das Durchschnittseinkommen, die Kaufkraft und/oder die Lebenshaltungskosten im Land ins Feld führen können. Platz in der Waagschale haben aus meiner Sicht vor allem kostenbasierte Gründe.
Was heisst das nun für die Streaminganbieter: Auf eine allfällige Diskriminierung der Schweizer Kundschaft im Vergleich mit den Nachbarländern ist zu verzichten. Diese Wegleitung gilt für die Streaminganbieter – genauso wie für alle anderen Dienst- und Produktanbieter: Diskriminierung ist über die Zeit ein Eigengoal – denn damit werden Konsumentinnen und Konsumenten an der Nase herumgeführt. Sie (und ich) werden es sich nicht ohne Murren gefallen lassen. Oder anders gesagt: Nur die Weihnachtsgans darf man ausnehmen …