Vielen jungen Frauen zwischen 18 und 24 geht es nicht sonderlich gut. 42 Prozent fühlen sich traurig, die Hälfte ist gestresst und gar 71 Prozent sind erschöpft. Das zeigt eine Studie, die im Auftrag der Krankenversicherung Helsana durchgeführt wurde. Die Zahlen verwundern leider nicht: Junge Frauen sind heutzutage in allen Lebensbereichen schier unerfüllbaren Anforderungen ausgesetzt. Sie sollen Karriere machen und möglichst taff, gleichzeitig liebevolle Partnerinnen und mitfühlende Mitglieder der Gesellschaft sein und möglichst allen unsinnigen Schönheitsidealen auf Social Media entsprechen. Hinzu kommt, dass Frauen sich oft für das Wohlergehen aller um sie herum zuständig fühlen. Die Betreuungsarbeit, ebenso wie die emotionale Arbeit, die sie in Beruf, Gesellschaft und Umfeld leisten, bleibt oft unsichtbar – und wird schon gar nicht bezahlt. Erschöpfend für uns junge Frauen ist auch das hohe Mass an Sexismus, dem wir ausgesetzt sind. Und dass im Zusammenhang mit der wiederaufflammenden Debatte um Abtreibungen das Recht auf Selbstbestimmung über unsere Körper einmal mehr angegriffen wird. Bei letztgenanntem Punkt besteht auch für die Helsana dringender Handlungsbedarf: Die Krankenkasse arbeitet mit der Organisation Pro Life zusammen, die sich aktiv gegen Abtreibungen einsetzt. Deren Mitglieder erhalten bei der Helsana einen Rabatt auf Zusatzversicherungen, wenn sie eine Charta zum Verzicht auf Abtreibungen unterzeichnen. Wenn der Helsana die psychische Gesundheit junger Frauen tatsächlich am Herzen liegt, muss sie diese Kooperation beenden.