Plötzlich ging alles viel schneller als gedacht. Noch vor Weihnachten wurde in der Schweiz die erste Person gegen Covid-19 geimpft. Ein historischer Erfolg, den vor wenigen Monaten kaum jemand für möglich hielt.
Und nun, ein paar Tage später? Gemecker an allen Ecken und Enden. Ebenso plötzlich geht es vielen doch wieder zu langsam. Jede kleinste Panne wird zum Thema. Ein «Debakel» hier, ein «Versagen» dort. Schon eine überlastete Anmeldeseite reicht zum Shitstorm selbst ernannter Pandemie-Experten.
Die Geduld, die das Land zu Beginn der Krise bewiesen hat, scheint erschöpft. Klar: Wir alle sehnen uns nach Normalität. Und ja, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind legitim. Immerhin geht es um nichts weniger als Leben und Tod.
Allerdings sind die Kantone ja gerade erst dabei, die Impfkampagnen auszurollen – viel schneller als geplant. Kommt hinzu: Wir leben im weltweiten Ausnahmezustand. Verzögerungen und Pannen sind da kaum vermeidbar.
Liebe Nörgler: Tausende von Menschen arbeiten täglich mit Hochdruck daran, dass wir, dass Sie, dass alle bald wieder ein Leben ohne Einschränkungen führen dürfen. Liebe Forscherinnen, Fabrikarbeiter, Logistiker: Danke dafür!
Wir befinden uns hoffentlich auf der letzten Etappe dieser elenden Krise. Noch hat die Schweiz nicht genügend Impfstoff, um die Bevölkerung grossflächig zu immunisieren.
Es braucht nun eine letzte Portion Geduld. Und Verständnis. Die Hoffnung kommt in kleinen Dosen.