Fünf Vorschläge gegen Diskriminierung
Seien wir antirassistisch!

Nach dem Mord an George Floyd (†46) fragen sich viele: Wie können wir People of Color unterstützen? SonntagsBlick-Reporter Fabian Eberhard hat fünf Vorschläge.
Publiziert: 06.06.2020 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2023 um 12:09 Uhr
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SonntagsBlick-Reporter Fabian Eberhard
Foto: Thomas Meier
Fabian Eberhard

Der Mord an George Floyd (†46) bewegt die Welt. Und führt auch in der Schweiz zu einer Diskussion über Rassismus. Doch was können weisse Menschen tun, um People of Color zu unterstützen? Wie können wir ihnen beistehen? Fünf Vorschläge.

Rassismus wahrnehmen

Um Rassismus zu bekämpfen, muss man ihn erst mal wahrnehmen. In der Schweiz ist Diskriminierung oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Bei institutionellen Benachteiligungen etwa, in der Schule, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt oder bei Behörden.

Privilegien erkennen

Weisssein ist ein Vorteil. Im Englischen gibt es dafür einen Begriff: «White Privilege» . Damit sagt niemand, dass nicht auch unser Leben schwierig ist, sondern lediglich, dass die Hautfarbe nicht zu unseren Problemen beiträgt. Das grösste weisse Privileg ist, dass wir uns nicht mit Rassismus beschäftigen müssen. Tun wir es trotzdem! Setzen wir uns mit Diskriminierung auseinander, ohne dafür Dankbarkeit zu erwarten. Dazu gehört auch, dass wir uns bewusst werden, welche zentrale Rolle die Schweiz und die Schweizer Wirtschaft zu Zeiten des Kolonialismus gespielt haben.

Eigenes Handeln hinterfragen

Rassismus erkennen heisst manchmal auch, in den Spiegel zu schauen. Selbst wenn es vielen unbewusst ist oder nicht böse gemeint: Alle haben Vorurteile. Und wir reproduzieren sie. So kränkt es etwa viele Schwarze, wenn sie gefragt werden: «Wo kommst du her? Also ich meine, wo kommst du wirklich her?» Und das, obwohl sie in der Schweiz geboren und aufgewachsen sind. Damit signalisieren wir: Du bist anders.

Zuhören

Hören wir zu, wenn Menschen über Diskriminierungserfahrungen berichten. Und vor allem: Nehmen wir sie ernst. Tönt selbstverständlich, ist es aber nicht. Grund ist die «White Fragility», die weisse Zerbrechlichkeit. Der Begriff meint, dass Weisse oft schon auf die Andeutung, dass ihr Weisssein Bedeutung hat, ablehnend reagieren. Besonders stark betroffen sind ausgerechnet Linke und Liberale, die denken, dass sie selbst sich ganz sicher nicht rassistisch verhalten.

Solidarität

Schweigen bedeutet Zustimmung. Es braucht aktive Solidarität mit von Rassismus Betroffenen. Schreiten wir ein, sobald wir Diskriminierung beobachten. Auch wenn sie beiläufig passiert. Stellen wir uns Diskussionen, auch unangenehmen. Und auch dann, wenn wir sie mit Freunden oder Familienmitgliedern führen müssen. Es reicht nicht, an der Seitenlinie zu stehen. Seien wir nicht bloss nicht rassistisch. Seien wir antirassistisch.

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