Es reicht

Publiziert: 00:02 Uhr
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Frank A. MeyerPublizist

Dürfen amerikanische Bürger Donald Trump einen Lügner nennen, einen notorischen Lügner sogar? 

Was für eine Frage! Eine gute Frage. Denn wenn man den Medien glaubt, sind mit dem Wahlsieg des Lügenbarons in den USA diktatorische Zeiten angebrochen. Das Schlimmste steht uns demnach noch bevor, in der Schweiz, in Deutschland, in Frankreich – in Europa: Trumpismus, der über den Atlantik schwappt. 

Wobei: Sind wir das nicht alles schon gewohnt, wir Westler hier im Westen? Linke belehren uns seit Jahren, dass es nichts Schlimmeres gibt als die westliche Welt – die der übrigen Welt den Kolonialismus beschert hat und dadurch die Armut der Menschen im «globalen Süden» sowie, natürlich, die Klimakatastrophe. 

Wo immer eine weltpolitische Untat aufgedeckt wird – der Westen wars. Und wenn nicht der ganze Westen, so doch die Western-Nation USA. Alles nach der linken Logik: «Die Russen haben die Ukraine überfallen – da müssen die Amerikaner dahinterstecken.»

Dürfen chinesische Bürger Xi Jinping einen Lügner nennen? Darf ein russischer Bürger Wladimir Putin als Lügenbaron bezeichnen? 

Israelische Bürger dürfen Benjamin Netanyahu Lügner nennen. Empörte Demonstranten in Tel Aviv und Jerusalem tun das zu Zehntausenden. An der bedrängten westlichen Nation inmitten der islamischen Umwelt lässt sich das Freiheitscredo des Westens auf spektakuläre Weise ablesen: Das Land führt gerade Krieg gegen den islamischen Terrorismus – doch die Freiheit im Land funktioniert.

So ist das mit dem Westen: Die Kultur von Demokratie und Rechtsstaat hält unbeirrbar am Recht auf ständigen Widerspruch fest. Dazu zählt auch – zählt sogar – die systematische Verunglimpfung des Westens durch seine Linke. 

Linke? 

Was ist eigentlich links an den universitär verbildeten Schnösel*innen, die sich der Kampagne gegen die Freiheit verschrieben haben und die sie selbst, rundum verwöhnt, geniessen? Hat sich diese Linke nicht längst in eine neue Rechte verwandelt – der westlichen Welt in Hass und Hetze feindlich gesinnt?

Ihre Hetze ist neuerdings mit Antisemitismus gesättigt, mit fundamentaler Kritik an Israel, dessen Lebenskampf sie zu Imperialismus und Kolonialismus uminterpretiert. Die Nation, die 1948 aus nackter Not nach dem Holocaust in ihrer Ursprungsregion entstanden ist, gilt der linken Szene als «kleiner Satan» in Diensten des «grossen Satans» USA – und damit als schändliche Ausgeburt des Westens. 

Als gelobtes Land hingegen betrachtet diese Szene den «globalen Süden» – die Weltregion alles Guten, in deren Schuld der Westen steht, wofür er gesenkten Hauptes mit Abermilliarden Entwicklungshilfe oder Investitionen noch und noch zu büssen hat. Gerade wieder strecken sich ihm an der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan begierig offene Hände entgegen, denn natürlich muss sich der Weltteil des Bösen von seinen Verbrechen an der Erdatmosphäre loskaufen. 

Auf den Strassen der freien Welt, in Politik, Kultur und Medien inszeniert die linksgrünrechte Szene täglich neu das Stück von Schuld und Sühne – gerne auch subventioniert vom schurkischen Staat, den sie zu bekämpfen beliebt. 

Freiheit ist Freiheit – auch für die Feinde der Freiheit. 

Es wäre an der Zeit, dass Demokraten Widerstand leisten gegen diese Rechte im linken Mäntelchen – und sei es nur durch das Aufzählen westlicher Leistungen, etwa der weltweiten Verbesserung von Lebenserwartung, Ernährung, Gesundheit, Bildung, Arbeitsbedingungen. Denn ja, so ist es: Hinter den globalen Erfolgen gegen extreme Armut, gegen verheerende Krankheiten, gegen quälenden Hunger, gegen Säuglingssterblichkeit, gegen Müttersterblichkeit, gegen Kinderarbeit steckt vorab und vor allem der westliche Fortschritt. 

Woher stammen die Antibiotika? Vom westlichen Todfeind des globalen Südens! Woher stammen die industrielle und die digitale Revolution, die künstliche Intelligenz? 

Sogar der Kampf gegen den Klimawandel hat seinen Ursprung in der Welt der Täter – im Westen.

Denn auch Fortschritt, der aus der Korrektur von Fehlern und Irrtümern hervorgeht, ist eine Frucht der Freiheit. 

Derweil steigert sich der antiwestliche Sturmlauf zu neuen Höhen von Hass und Hetze gegen die Juden, vom intellektuell-elitären Harvard bis zum Fussball-proletarischen Amsterdam. Beflügelt und überflügelt werden die links-rechten Westfeinde durch Hamas- und Hisbollah-hörige Muslime, deren voraufklärerische Religion Feindschaft gegen die fortschrittsfähige Welt gebietet. 

Die Rechtsaussen-Linke hätschelt Migranten aus diesem Kulturkreis als neues Proletariat – selbstverständlich unter ihrer Führerschaft.

Was sagt da der Demokrat?

Es reicht!

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