Editorial zur Terrorattacke der Hamas
Solidarität mit Israel

Seit dem Ende der Shoah wurden an keinem Tag mehr Jüdinnen und Juden ermordet als am 7. Oktober. Dazu gibt es nur eine mögliche Haltung: Solidarität mit Israel, dem Schutzraum für jüdisches Leben.
Publiziert: 15.10.2023 um 00:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2023 um 11:57 Uhr
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Israelische Soldaten tragen am 10. Oktober einen mit einer Fahne bedeckten Sarg bei einer Beerdigung auf dem Friedhof Givat Shaul in Jerusalem.
Foto: keystone-sda.ch
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Wo bleibt bloss die Empathie? Das fragte ich mich diese Woche. Kaum hatte der barbarische Angriff der Hamas-Terroristen am Samstag begonnen, folgten in den sozialen Medien wie in der Politik bereits Relativierungen und Streitereien. Die natürliche Reaktion hingegen, die am Anfang hätte stehen müssen, ging beinahe unter: das Mitgefühl mit den Opfern dieser unfassbaren Attacke.

Man muss sich die Dimension des Geschehens vor Augen führen: An keinem Tag seit dem Ende der Shoah wurde eine grössere Zahl von Jüdinnen und Juden ermordet als am 7. Oktober 2023. Geköpft, erschossen, zu Tode gequält. Mehr als tausend Menschen.

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Der Staat Israel ist der Schutzraum des Volkes, an dem vor etwas mehr als acht Jahrzehnten das grösste Verbrechen der Menschheitsgeschichte verübt wurde. Und dieser Schutzraum wird gerade erneut angegriffen. Eine Terrororganisation brachte darin wahllos Zivilisten, Soldaten, Männer, Frauen, Kinder um. Was macht das mit den Menschen in Israel? Die Schweizer Journalistin Cécile Cohen beschreibt im SonntagsBlick eindrücklich, wie der Überraschungsangriff das Land verändert – lesen Sie ihr berührendes Tagebuch aus Jerusalem, der verwundeten Stadt.

Zahllose Menschen dort und im ganzen Land fühlten sich vor einer Woche schutzlos und im Stich gelassen. Von der Armee, von den Geheimdiensten, von ihrer Regierung. Der Angriff der Hamas wurde für Millionen Israelis zum Trauma. Noch nie seit der Staatsgründung 1948 wurde ihr Selbstverständnis als Nation so erschüttert.

Aus Mitgefühl wird Solidarität

Und wir in Europa, in der Schweiz? Aus dem Schrecken erwächst Mitgefühl, aus Mitgefühl Solidarität – Solidarität mit Israel und der jüdischen Bevölkerung. Dazu gehört, dass wir dem Staat der Juden im Nahen Osten das Recht zugestehen, sich selbst zu verteidigen. Denn: zeigt Israel keine Stärke, wird es nicht überleben. Mächtige Nachbarn wollen nach wie vor seine Zerstörung. Wenn wir nicht zulassen wollen, dass erneut jüdisches Leben ausgelöscht wird, müssen wir gemeinsam für die Heimat der Jüdinnen und Juden in der Welt einstehen: für Israel.

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