Sie repräsentieren einige der grössten Firmen der Welt. Doch als sich Donald Trump (78) die Ehre gab, um per Videoschaltung zu den «Davos Men» am Weltwirtschaftsforum zu sprechen, sassen die Chefs von Bank of America, Banco Santander, Blackstone und Totalenergies wie Schulbuben auf der Bühne. (Eine geschlechtsneutrale Form, die auch die Chefin der Grossbank Santander mit einschliessen würde, erübrigt sich in diesen Tagen.)
Die Wirtschaftsbosse hatten Gelegenheit, Trump eine Frage zu stellen. Dabei brachte jedoch keiner den Mut auf, die umstrittenen (Wirtschafts-)Pläne des neuen US-Präsidenten auch nur anzusprechen.
Schutzzölle, die den freien Handel behindern und die Inflation befeuern dürften? Kein Thema. «America First»-Rhetorik, verknüpft mit der Verachtung für internationale Organisationen? Nichts. Der Kampf gegen den Klimawandel, den Trump als «Geldverschwendung» bezeichnet? Who cares. Von Armutsbekämpfung, Diversität und Gleichberechtigung ganz zu schweigen.
Jetzt könnte man sagen: Wir leben in einer freien Welt. Jeder darf selbst entscheiden, wofür er sich einsetzt und wem er huldigt. Das stimmt. Allerdings entlarven sich die «Global Leaders» um WEF-Gründer Klaus Schwab (86) mit ihrem (fast) kollektiven Schweigen als Wendehälse ohne Rückgrat. Haben sie doch in früheren Jahren unaufhörlich betont, wie wichtig die genannten Probleme sind. Ein Armutszeugnis.