Bei aller Kritik an der Bundesanwaltschaft (BA) geht eine Frage unter, die so fantasielos wie zwingend ist: Was kostet uns das Fifa-Abenteuer eigentlich?
Eine schlüssige Antwort blieb der Chef der Behörde, Michael Lauber, bislang schuldig. Das Verfahren gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter gibt allerdings einen Hinweis auf das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. So werteten Spezialisten der Bundeskriminalpolizei fünf Jahre lang beschlagnahmte Dokumente aus, in denen es um den Verkauf von TV-Rechten an die Karibik geht, und hörten Beteiligte an. Das Resultat sind drei Berichte, der dickste umfasst 391 Seiten. Der Befund der Ermittler ist vernichtend: Der Walliser habe den korrupten Funktionär Jack Warner gewähren lassen – mit einem Schaden von 3,78 Millionen Dollar für den Weltverband (was Blatter bestreitet).
Und wie reagieren Laubers Leute, die den Auftrag zur Untersuchung erteilt hatten? In einem rätselhaften Akt kündigten sie vor zwei Wochen den Beschuldigten die Einstellung dieses Teils des Verfahrens an.
Weil Lauber in einer anderen Sache denselben Anwalt engagiert hat wie Blatter? Die BA widerspricht. Weil Lauber nach dem «Sommermärchen-Prozess» einen weiteren Flop befürchtet? Ja, dieses Risiko bleibt: Die Bundesanwaltschaft führt im Fifa-Bereich zwei Dutzend Verfahren – mit einem Heer von Beamten, teils jahrelang im Einsatz.
Wenn deren Ausbeute schon so mager ist, sollte Lauber wenigstens offenlegen, was das die Steuerzahler kostet.