Der Bundesanwalt und die Fifa
Ein teures Abenteuer

Das Blatter-Verfahren lässt erahnen, wie viel das Ganze die Steuerzahler kostet.
Publiziert: 02.05.2020 um 19:29 Uhr
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Fünf Jahre für nichts ermittelt: Bundesanwalt Lauber.
Foto: keystone
Reza Rafi

Bei aller Kritik an der Bundesanwaltschaft (BA) geht eine Frage unter, die so fantasielos wie zwingend ist: Was kostet uns das Fifa-Abenteuer eigentlich?

Eine schlüssige Antwort blieb der Chef der Behörde, Michael Lauber, bislang ­schuldig. Das Verfahren gegen den ehe­maligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter gibt allerdings einen Hinweis auf das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. So werteten ­Spezialisten der Bundeskriminalpolizei fünf Jahre lang beschlagnahmte Dokumente aus, in denen es um den Verkauf von TV-Rechten an die Karibik geht, und hörten ­Beteiligte an. Das Resultat sind drei Berichte, der dickste umfasst 391 Seiten. Der ­Befund der Ermittler ist vernichtend: Der Walliser habe den korrupten Funktionär Jack Warner gewähren lassen – mit einem Schaden von 3,78 Millionen Dollar für den Weltverband (was Blatter bestreitet).

Und wie reagieren Laubers Leute, die den Auftrag zur Untersuchung ­erteilt hatten? In einem rätselhaften Akt kündigten sie vor zwei Wochen den Beschuldigten die Einstellung ­dieses Teils des Verfahrens an.

Weil Lauber in einer ­anderen Sache denselben Anwalt engagiert hat wie Blatter? Die BA widerspricht. Weil Lauber nach dem «Sommermärchen-Prozess» ­einen weiteren Flop befürchtet? Ja, dieses Risiko bleibt: Die Bundesanwaltschaft führt im Fifa-Bereich zwei Dutzend ­Verfahren – mit einem Heer von ­Beamten, teils jahrelang im Einsatz.

Wenn deren Ausbeute schon so mager ist, sollte Lauber wenigstens offenlegen, was das die Steuer­zahler kostet.

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