Die Socken neben dem Bett liegen lassen oder die halbe Nacht Serien gucken? Ein Privileg, das meist Singles vorbehalten ist. Oder Paaren, die (noch) nicht zusammenwohnen. Wer aber verheiratet ist, lebt meist unter einem Dach. Eine Regel, die heute nicht mehr gelten muss. Prominentes Beispiel dafür ist Schauspieler Beat Schlatter. Auch im siebten verflixten Ehejahr lebt er von seiner Frau getrennt.
Sich lieben, aber nicht zusammenleben – eine Beziehungsform, die an Beliebtheit gewinnt. Warum aber heiraten, wenn man Tisch und Bett nicht teilen will? Zumal die Fixkosten damit nicht sinken und man womöglich noch mehr Steuern bezahlt.
Distanz kann gut tun
Es ist ein aussergewöhnliches Bündnis, das Freiheiten, aber auch Verpflichtungen auf andere Weise vereint. Statt sich über die Kleinigkeiten des Alltags zu streiten, verbringt man bewusst Zeit miteinander, «Quality Time» also. Vielleicht der rettende Anker in einer Zeit, in der kaum die Hälfte der Ehen überdauert und die Halbwertszeit der Liebe stetig schrumpft. Wer sich morgens beim Aufwachen so gefangen fühlt wie im Film «Und täglich grüsst das Murmeltier», wo ein Tag dem andern gleicht, dem tut etwas Distanz wohl gut. Vielleicht ist es nach einer Woche wieder sexy, wenn sich der Schatz die Zähne putzt, abends eine Flasche Wein öffnet und aufmerksam zuhört, wenn man von seinen Sorgen erzählt.
Was eine Beziehung mit getrennten Wohnungen in jedem Fall braucht, ist Vertrauen. Vorsicht ist dabei vor allem bei den Socken geboten, die neben dem Bett liegen. Insbesondere, falls deren Identität nicht gänzlich geklärt ist.