Es ist gar nicht so einfach, aus einer Schweizer PET-Flasche eine Schweizer Badehose zu machen: Der Architekt Peter Hornung recherchierte ein Jahr, um eine umweltfreundliche und lokale Produktionskette für seine Bademode nachweisen zu können.
Denn das Fashion-Business ist global und unübersichtlich. Vieles, was als nachhaltig und ökologisch angepriesen wird, ist oft sogenanntes «Greenwashing». Für die Herstellung von Recycling-Stoffen werden oft 30'000 Kilometer zurückgelegt – und PET-Flaschen werden dafür aus ihrem eigentlichen Kreislauf gezogen, also müssen neue produziert werden. Darum fischt Peter Hornung jede PET-Flasche höchstpersönlich aus der Limmat.
Nicht ganz so weit gehen andere kleine Labels aus der Schweiz für ihre Bikinis, aber auch sie achten auf kurze Wege, faire Produktion und Transparenz. Statt in Bangladesch wird in Huttwil genäht, hochwertiges Handwerk und Erfahrung zählt, beim Mutter-Tochter-Duo Volans etwa kommen 40 Jahre Schneiderkunst zum Einsatz.
Eines haben alle diese Labels gemeinsam, sie stecken viel Liebe und Energie in ihre Produkte und wollen etwas schaffen, dessen Halbwertszeit länger überdauert als eine Badesaison. Damit kommen sie einem wachsenden Bedürfnis nach: Heute wollen immer mehr Konsumenten wissen, wo die Dinge herkommen: Sei es das Joghurt zum Frühstück oder das kleine Stück Stoff, mit dem sie heute ins Wasser springen.