Das meint BLICK zum Iowa-Debakel
Eine schwarze Nacht für die Demokraten

Nichts ging mehr in Iowa – die Resultate der Vorwahlen sind noch immer nicht bekannt. Ein Debakel für die Demokraten, schreibt BLICK-US-Reporter Nicola Imfeld. Freuen kann sich nur einer: Joe Biden.
Publiziert: 04.02.2020 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2020 um 09:31 Uhr
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Trump-Anhänger marschieren nach seiner Rede in Richtung Kapitol in Washington.
Foto: Imago
Nicola Imfeld aus Des Moines (Iowa)

Was für ein Debakel für die Demokraten! Die ganze Aufmerksamkeit der USA lag am Montagabend auf den ersten Vorwahlen der Partei im Bundesstaat Iowa. Über Monaten sind die demokratischen Präsidentschaftskandidaten durch den Agrarstaat gezogen. Haben Millionen in TV-Werbung investiert. Und dann das! Die lokale Partei schafft es nicht, Ergebnisse zeitnah zu verkünden. Schlimmer noch: Auch jetzt, über 16 Stunden nach den Wahlen, gibt es immer noch keine Resultate.

Die Vorwahlen in Iowa hätten wegweisend werden sollen. Wie 2008, als Barack Obama hier im Mittleren Westen mit seiner Präsidentschaftskandidatur so richtig durchgestartet ist. Denn die Faustregel besagt: Wer in Iowa gewinnt, holt sich in der Regel die Parteinominierung. Ein früher Erfolg bringt nämlich Geld, neue Unterstützer und Aufmerksamkeit.

Nicola Imfeld, US-Reporter BLICK, in Iowa.



Doch das alles gilt nun nicht. Aufgrund technischer Probleme mit einer App gibt es keine Resultate. Es müsse nun von Hand nachgezählt werden, hiess es am Dienstagmorgen von der demokratischen Partei in Iowa.

Für die Präsidentschaftskandidaten ist das ärgerlich. Zumindest für jene, die gestern etwas zu feiern gehabt hätten. Das wären wohl Bernie Sanders (78) und Pete Buttigieg (38) gewesen. Sowohl der linke Senator aus Vermont, wie auch der jüngste Bürgermeister in der US-Geschichte, dürften Beobachtungen zufolge äusserst gut abgeschnitten haben. Einer von ihnen hätte etwa zwei Stunden nach den Wahlen – zur Prime Time – vor einem Millionenpublikum eine Siegerrede halten können. Das hätte demjenigen neue Unterstützer und viel Geld eingebracht. Daraus wird nun nichts!

Der einzige von den Demokraten, der sich ins Fäustchen lachen wird, ist Joe Biden (77). Er ging als Top-Favorit ins Rennen, hat aber ersten Einschätzungen zufolge kein Spitzenresultat erzielt. Dass es bislang kein offizielles Ergebnis gibt, kommt ihm gerade recht. So konnte er noch am späten Montagabend von Iowa abreisen – ohne seine Niederlage im Live-TV erklären zu müssen.

Abgesehen von Biden gilt es festhalten: Das war ein schwarzer Abend für die demokratische Partei. So wird man Donald Trump im November nicht schlagen. Solche Gelegenheiten im Scheinwerferlicht des Landes gilt es positiv zu nutzen. Stattdessen endeten die Vorwahlen in Iowa im Debakel. Bleibt für die Demokraten zu hoffen, dass der 3. Februar letztlich nicht für den Anfang vom Ende stehen wird.

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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