Nach 15 Jahren beim Schweizer Fernsehen ist für Roman Kilchsperger definitiv Schluss. Er verliert mit dem «Donnschtig-Jass» seinen letzten Bezugspunkt zum SRF, in dessen Dienst er 15 Jahre gestanden hat.
Der Rausschmiss irritiert und stösst viele Leute vor den Kopf. Und weil er offenbar schon längst beschlossene Sache ist, hat man Kilchsperger bei seiner letzten Sendung einen würdigen Abschied verwehrt. Das ist stillos.
Natürlich: Mit seiner kecken Art hat Kilchsperger auch polarisiert. Aber dank seinem Herzblut für das Jassen und mit seinem erfrischenden Auftreten hat er jeweils eine halbe Million Zuschauer vor den Bildschirm gelockt. Er hat diese Sendung geprägt und ihr ein Gesicht gegeben.
Zum Verhängnis geworden ist Kilchsperger ein kritisches Interview in der «Weltwoche». Und die Haltung des neuen deutschen Unterhaltungschefs Stefano Semeria, bisher Leiter des Bereichs «Junge Zielgruppen».
Klar ist: Kilchsperger ist ein Verlust und hinterlässt grosse Fussstapfen. Sein Rauswurf ist unverständlich und nicht nachvollziehbar. Einen solchen Mann handstreichartig mit ein paar salbungsvollen Worten vor die Tür zu setzen, geht nicht.
Und Herrn Semeria müsste wohl mal einer sagen, dass es neben der «jungen Zielgruppe» auch eine «ältere Zielgruppe» gibt. Und genau die ist das treue Publikum von SRF und hat die No-Billag-Initiative wuchtig bachab geschickt.