In der Nacht auf Montag wird das grosse Finale von «Game of Thrones» ausgestrahlt. Ich fiebere schon seit acht Jahren bei dieser TV-Serie mit. Doch jetzt bin ich froh, dass die Geschichte abgeschlossen wird. Zu Beginn liess jede neue Folge mein Herz vor Aufregung höherschlagen. Mittlerweile schwankt meine Gefühlslage.
In Filmen stirbt der Held zum Schluss. Bei «Game of Thrones» war das Gegenteil der Fall. Da waren selbst die Helden nicht vor dem frühen Tod sicher. Und das machte den Reiz dieser Serie aus. Bei jeder Folge zitterte ich, ob meine Lieblingsfiguren eine Runde weiterkommen.
In den jüngsten Staffeln hingegen gab es fast nur noch Bauernopfer. Und wenn mal doch ein Held wie Jon Snow sterben musste, durfte er wieder von den Toten auferstehen. Das machte die Serie zunehmend berechenbar.
«Game of Thrones» basiert auf der Fantasy-Buchreihe von George R. R. Martin. Der sagte einst: «Es gibt Autoren, die sind Gärtner und solche, die sind Architekten. Die planen vor dem Schreiben alles.» Er selbst sei ein Gärtner. «Der gräbt ein Loch und setzt einen Samen ein. Er weiss grob, was er gepflanzt hat, aber nicht, wie viele Zweige es haben wird.»
Doch genau da lag zuletzt das Problem. Die TV-Serie hat die Buchreihe überholt. Die Macher mussten ein Ende für eine Story finden, das nicht einmal der Autor kennt.
Ob es den Hardcore-Fans mit ihrer Onlinepetition gelingt, die allerletzte Staffel dieser einst so brillanten Serie neu schreiben zu lassen, bezweifle ich. Will ich auch nicht mehr. Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist.