Wir setzen uns immer wieder grosse Vorsätze: Wir wollen mehr Sport treiben, gesünder essen, mehr lesen, anstatt fernzusehen oder früher ins Bett gehen. Wäre unsere Selbstdisziplin stärker, würden wir all diese Dinge nicht so sehr schleifen lassen und schon lange umsetzen.
Doch Disziplin ist nicht etwas, das uns bei der Geburt in die Wiege gelegt wird. Daran müssen wir ständig arbeiten und immer wieder feilen. Das Gute: Selbstdisziplin ist wie ein Muskel, der trainiert und gestärkt werden kann. Mit nur kleinen Schritten jeden Tag bewegen wir uns auf das grosse Ganze zu.
Ein Endziel definieren
Damit man weiss, auf was man hinarbeitet, ist es wichtig, sein Ziel so genau wie möglich zu definieren. Will man beispielsweise abnehmen, dann sollte man sich seine Wunschvorstellung genau ausformulieren: «Bis zum 1. August will ich drei Kilo abnehmen.» Desto genauer das Ziel, desto einfacher sind Richtung und Intensität der Umsetzung zu bestimmen.
Kleien Etappenziele stecken
Man sollte mit allem lieber klein anfangen und sich dann langsam hocharbeiten. Denn steckt man sich seine Ziele von Anfang an zu hoch, dann ist das Gehirn schnell überfordert. Es beginnt, abzublocken und zwingt uns aus Schutz zum Aufgeben.
Besser ist, sich seinem Endziel etappenweise zu nähern. Schritt für Schritt ist die Devise. Wenn wir dabei wieder das Beispiel Gewicht verlieren nehmen, dann heisst das, dass man nicht gleich damit anfangen soll, dreimal die Woche 45 Minuten lang joggen zu wollen. Hat man davor noch nie Sport gemacht, wird man schnell scheitern. Wer aber im ersten Monat mit einem 30-Minuten-Lauf zweimal in der Woche beginnt und sich dann langsam dem grossen Ziel annähert, wird es eher durchhalten. Mit jedem erreichten Teilziel sind wir dem Endziel einen Schritt näher, was zusätzlich motiviert.
Gründe kennen
Verinnerlicht man sich seine Gründe, warum man etwas gerne erreichen will, haben Ausreden gar keine Chance. Denn wichtig ist, nicht nur das Ziel zu kennen, sondern auch das «Warum» dahinter bewusst zu verstehen. Wenn man sich durch und durch klar darüber ist, warum man etwas tut, dann spornt das an und hilft uns, dem Ziel näherzukommen.
Das Wichtigste zuerst
Unsere Willenskraft ist morgens stärker als abends. Während wir gleich nach dem Aufstehen noch eher vor Selbstdisziplin strotzen, nimmt das im Laufe des Tages progressiv ab. Darum sollten immer die schwierigsten und herausforderndsten Aufgaben gleich morgens erledigt werden. Alles andere erscheint dann im Vergleich dazu auch gleich viel leichter. Wenn wir am Morgen bereits ein Erfolgserlebnis haben, dann spornt uns das an und stärkt unser Selbstvertrauen.
Ablenkungen beseitigen
Haben wir weniger Dinge in unserem Alltag, die uns ablenken könnten, fällt das Fokussieren einfacher. Sie legen uns nur Steine in den Weg, machen das Erreichen des Ziels schwerer und rauben uns viel Energie, die wir eigentlich für etwas anderes einsetzen könnten. So beispielsweise Süssigkeiten, wenn man abnehmen will. Sind solche gar nicht erst im Haus oder in der Wohnung zu finden, besteht gar nicht die Chance auf einen Rückfall. Es fällt gleich viel leichter, durchzuhalten, wenn keine Ablenkung vorhanden ist. Auch das Handy ist ein solcher Ablenkfaktor. Surrt es im Laufe des Tages immer wieder, wandert der Blick auf den Bildschirm und die Konzentration ist dahin. Schliesst man es bewusst für eine gewisse Zeit in eine Schublade, steht der Fokus wieder.