#womenedit mit 60 neuen Biographien
Diese Frauen sind neu auf Wikipedia

Nur 18 Prozent aller Biographien auf Wikipedia sind über Frauen. Um dies zu ändern, fand am Donnerstag im SRF-Studio am Leutschenbach der erste Edit-a-thon von SRF, Ringier und Wikipedia statt.
Publiziert: 15.11.2018 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2018 um 09:57 Uhr
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Die drei Initiantinnen Katia Murmann, Muriel Staub und Patrizia Laeri (v. l.) machen den Auftakt.
Foto: Thomas Meier
Florentina Walser

«Wir brennen darauf, die Tasten zum Glühen zu bringen.» Mit diesen Worten begrüsst Patrizia Laeri (40) die gut 30 Frauen und Männer zum Edit-a-thon. Die Wortschöpfung «Edit-a-thon» setzt sich zusammen aus «edit» und «Marathon» – Bearbeiten und Schreiben als quasi Leistungssport.

Frauen sind auf Wikipedia untervertreten

Es ist der erste Event seiner Art, den die Frauen dreier Medienunternehmen – SRF-Moderatorin Patrizia Laeri, Blick.ch-Chefredaktorin Katia Murmann (37) und Muriel Staub (31), Vorstandsmitglied von Wikimedia Schweiz, – an diesem Donnerstag durchführen.

Ziel des dreistündigen Editier-Marathons ist es, durch gemeinsames Schreiben den Anteil Wikipedia-Einträgen von und über Frauen zu erhöhen.

Denn: Wikipedia ist zwar die grösste frei zugängliche Internet-Enzyklopädie der Welt – trotzdem sind bei den über 48 Millionen Einträgen weniger als 18 Prozent aller Biografien weiblich. Und im Jahr 2018 waren gerade mal 9 Prozent aller Wikipedia-Editoren Frauen.

Dies ist ein Problem, sagt Muriel Staub: «Fehlen die Frauen, entsteht eine Unausgewogenheit bei den Inhalten, es kommt zu einseitigen Darstellungen von Ereignissen oder Stereotypisierungen.» Es passt nicht zur Vision von Wikipedia, dass alle mitschreiben können, «wenn die Hälfte der Bevölkerung nicht daran beteiligt ist.»

Wikipedia-Artikel schreiben: So gehts!

Wie kann man mitarbeiten?

Wenn man merkt, dass etwas fehlt oder falsch ist, sollte man einfach mutig sein und auf den ‹Bearbeiten›-Knopf drücken. Das müssen keine grossen Dinge sein – bereits kleine Ergänzungen, Aktualisierungen oder Korrekturen sind wertvoll.

Was braucht es dazu?

Einen Laptop und eine Internetverbindung. Es kann wirklich jeder und jede mitschreiben. Schliesslich stammen alle Wikipedia-Artikel von Leuten, die dies in ihrer Freizeit und unentgeltlich tun. Also: Ein Thema aussuchen, für das man Leidenschaft hat und loslegen.

Worauf muss man beim Bearbeiten achten?

Im Idealfall sollte man bei jedem Satz belegen können, woher man diesen hat. Auch wichtig: Wikipedia ist eine Enzyklopädie. Es geht nicht darum, seine eigene Meinung, sondern die Inhalte so neutral wie möglich wiederzugeben.

Tipp: Wer unsicher ist, kann sich am Aufbau und Stil anderer Artikel orientieren.

Wie kann man mitarbeiten?

Wenn man merkt, dass etwas fehlt oder falsch ist, sollte man einfach mutig sein und auf den ‹Bearbeiten›-Knopf drücken. Das müssen keine grossen Dinge sein – bereits kleine Ergänzungen, Aktualisierungen oder Korrekturen sind wertvoll.

Was braucht es dazu?

Einen Laptop und eine Internetverbindung. Es kann wirklich jeder und jede mitschreiben. Schliesslich stammen alle Wikipedia-Artikel von Leuten, die dies in ihrer Freizeit und unentgeltlich tun. Also: Ein Thema aussuchen, für das man Leidenschaft hat und loslegen.

Worauf muss man beim Bearbeiten achten?

Im Idealfall sollte man bei jedem Satz belegen können, woher man diesen hat. Auch wichtig: Wikipedia ist eine Enzyklopädie. Es geht nicht darum, seine eigene Meinung, sondern die Inhalte so neutral wie möglich wiederzugeben.

Tipp: Wer unsicher ist, kann sich am Aufbau und Stil anderer Artikel orientieren.

«Wenn wir über mehr Frauen schreiben, dann lesen uns auch mehr Frauen»

Mit Events wie dem Edit-a-thon will sie erreichen, dass Frauen in der Öffentlichkeit sichtbarer werden. Es sei ein Teufelskreis: «Wenn Frauen keine Einträge auf Wikipedia haben, werden sie medial weniger wahrgenommen – und finden weniger leicht Eingang in Wikipedia.» Katia Murmann formuliert es positiv: «Wenn wir über mehr Frauen schreiben, dann lesen uns auch mehr Frauen.»

«Findet man zu einer Person keinen Wikipedia-Artikel, ist dies wie eine Art Hürde, weiterzurecherchieren. Man sollte sich bewusst werden, welch grossen Einfluss ein Wikipedia-Artikel hat.» Schliesslich ist Wikipedia die am fünfthäufigsten besuchte Webseite der Welt und wird bei der Google-Suche immer sehr prominent angezeigt.

Konzentriert, motiviert, engagiert

Der Fokus des Edit-a-thons lag darauf, «eine Anzahl kurzer, knapper Artikel zu generieren», so Staub bei der Begrüssung. Ist ein Eintrag einmal erstellt, kann man ihn jederzeit bearbeiten und ergänzen. Am Schluss des Abends kamen 60 neue Frauen-Biographien auf Wikipedia hinzu. Unter anderem haben neu Johanna Bundi Ryser, oberste Polizistin der Schweiz, Flauder-Chefin Gabriela Manser sowie Chefärztin Stephanie von Orelli einen Eintrag auf Wikipedia.

Ein prominenter männlicher Teilnehmer war Fernsehmoderator Sandro Brotz (49). Er selbst hat heute drei Wikipedia-Artikel verfasst. Dass der Frauenanteil bei Wikipedia so tief ist, findet er erschreckend: «Auch wir Männer können und müssen Frauen dabei unterstützen, diese Sichtbarkeit zu erreichen.»

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