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Vom baufälligen Herrenhaus zur Traumvilla
Zürcher Ehepaar baut Haus im Tessin um

Das Zürcher Ehepaar Andrea und Reto Odermatt hat sich in Ronchini TI ein Paradies geschaffen. Für den Umbau des heruntergekommenen Herrenhauses haben die beiden viel Zeit, Leidenschaft und Geld investiert.
Publiziert: 11.07.2019 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2020 um 12:57 Uhr
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Willkommen in der Villa Stella. Das Haus in Ronchini TI hat das Zürcher Ehepaar Andrea und Reto Odermatt eigenhändig umgebaut.
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Corine Turrini Flury

Fast 4000 Quadratmeter: So viel umfasst das Grundstück mit der Zehn-Zimmer-Villa im vorderen Teil des Maggiatals, das Andrea und Reto Odermatt seit Juli 2018 ihr Eigen nennen dürfen. Zum Haus gehören zwei Swimmingpools und jede Menge Bauland. «Das Haus bedurfte allerdings einer Totalrenovation, und der Garten war so verwildert und von Bambus, Brombeerstauden und Palmen überwuchert, dass es stellenweise kein Durchkommen gab», erinnert sich Bauherr Reto Odermatt im Interview mit BLICK.

Dennoch hat sich das Ehepaar aus Hombrechtikon ZH auf Anhieb in das Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert verliebt. Die hohen Decken mit den Malereien und das südliche Flair der grossen Gartenanlage mit lauschigen Sitzplätzen, Pergola und Portico entsprachen ihrem Traum vom ruhig gelegenen und geräumigen Zweitwohnsitz im Süden. «In einigen Jahren möchten wir hier unseren Lebensmittelpunkt haben und ganz hier wohnen», erzählt Andrea Odermatt.

Viel Arbeit in Eigenregie

Um ihren Traum vom Alterswohnsitz zu realisieren, war aber zuerst einmal viel Arbeit und Geld nötig. Das heruntergekommene Herrenhaus kostete über eine Million Franken. Auf fast das Doppelte belaufen sich die Umbaukosten.

Rund 20 Jahre stand die Villa Stella leer. Wasser tropfte durch die Decke, Heizung, Fenster, sanitäre Anlagen und Küchen waren nur einige der Investitionen und Renovationen, die dringend nötig waren. «Das Ambiente sollte beim Umbau so gut wie möglich erhalten bleiben», erklärt Odermatt, der gleich selber die Bauleitung übernahm und mit Ehefrau Andrea so viel Arbeit wie möglich am Umbau selber ausgeführt hat.

Wo es nötig war, haben sie lokale Handwerker beigezogen. Besonders aufwändig und herausfordernd seien die Restauration der Wand- und Deckenmalereien sowie die feuerpolizeilichen Auflagen beim Umbau gewesen, so Odermatt. Von Vorteil für ihr Umbauprojekt sei aber gewesen, dass die Odermatts bereits einige Jahre zuvor ein Rustico im Maggiatal selber renoviert und umgebaut haben. Dieses Rustico haben sie verkauft, um die Kosten für ihr neues Traumhaus zu stemmen.

Ein weiterer Vorteil: Reto Odermatt, der als Sales Manager Schweiz einer internationalen Firma tätig ist, kann oft von Ronchini aus arbeiten. Die kaufmännische Angestellte Andrea hingegen pendelt mit der erwachsenen Tochter momentan noch häufig zwischen Hombrechtikon und dem Zweitwohnsitz.

Gartenarbeiten dauern noch an

Seit Oktober 2018 laufen die Umbauarbeiten; sie sind inzwischen grösstenteils abgeschlossen. Die Villa Stella ist modern und wohnlich, und das Zürcher Ehepaar kann die Idylle ihres geschaffenen Traumhauses vermehrt auch geniessen und sich erholen.

Vor allem im Garten dürften die Arbeiten allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Saniert wurde bisher erst einer der zwei Swimmingpools. Das grosse Schwimmbecken, das dem einstigen Besitzer, einem Sportschwimmer, als Trainingsbecken diente, wurde noch nicht saniert. Was daraus wird, ist derzeit noch unklar. «Ökologisch und ökonomisch ist dieser Pool sicher nicht. Vielleicht wird daraus einmal ein Naturschwimmteich», so Reto Odermatt. Diverse Nebenräume wie der ehemalige Technikraum wurden ebenfalls noch im Originalzustand belassen. Denkbar ist für den leidenschaftlichen Hobby-Bildhauer, hier sein eigenes Atelier zu schaffen.

Haus als Altersvorsorge

Einen Teil der umgebauten dreistöckigen Liegenschaft haben Odermatts vermietet. Damit sind weitere Kosten für die Liegenschaft gedeckt. Odermatt erklärt: «Für uns alleine wäre das Haus viel zu gross, und mit unserem Mitbewohner und seiner Frau haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. Wir leben hier fast wie in einer WG.»

Das Ehepaar denkt ausserdem darüber nach, in ihrer grünen Oase dereinst vielleicht ein Bed and Breakfast zu betreiben, noch weitere Zimmer auszubauen und an Feriengäste zu vermieten. Klar ist für Reto Odermatt aber: «Dieses Haus soll unser Alterswohnsitz werden. Die getätigten Investitionen sind gleichzeitig unsere Altersvorsorge.»

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