Umfrage zeigt
Lärm nervt unter Nachbarn am meisten

Eine Umfrage zu nachbarschaftlichen Beziehungen in der Schweiz zeigt, wie es um das Zusammenleben steht, und worüber sich die Nachbarn in der Schweiz häufig nerven.
Publiziert: 18.08.2024 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2024 um 09:48 Uhr
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Mit 82 Prozent verfügt ein Grossteil der Schweizer Wohnbevölkerung über direkte Nachbarn.
Foto: Sven Thomann
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Corine Turrini FluryRedaktorin Wohnen

Nachbarn kann man sich normalerweise nicht aussuchen. Darum kann sich glücklich schätzen, wer eine angenehme Nachbarschaft hat. Da hilft man sich mit Zucker oder Eiern aus, giesst bei Ferienabwesenheit die Pflanzen, leert den Briefkasten oder kümmert sich um das Meerschweinchen, wenn die Nachbarn abwesend sind.

Mit 82 Prozent verfügt ein Grossteil der Schweizer Wohnbevölkerung über direkte Nachbarn. Wie es aber um die nachbarschaftlichen Beziehungen bestellt ist, zeigt sich in einer kürzlich durchgeführten Umfrage im Auftrag der Immobilienplattform Newhome.ch

Das Beste vorweg: 35 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie gar nichts an den Nachbarn störe. Das heisst aber nicht, dass es keine Konflikte oder Ärger unter Nachbarn gibt.

Lärm nervt am meisten

Allem voran sorgt Lärm für Stunk. Wer kennt es nicht? Der Nachbar hält sich wieder nicht an die Mittagszeit und mäht seinen Rasen genau dann, wenn man seine Mittagspause in Ruhe auf dem Balkon verbringen möchte. Bei der Nachbarin ist jeweils am Samstagmorgen früh der Staubsauger im Einsatz, wenn man ausschlafen könnte oder bei der Familie im oberen Stockwerk machen sich die Kinder schon am frühen Sonntagmorgen wieder lautstark bemerkbar. Aber auch Partys der Teenager und laute Musik sorgen oft für Konflikte unter Nachbarn. Lärm war dann auch in der Umfrage von Newhome das meistgenannte Ärgernis unter Nachbarn.

Ärger durch Geruch und Unordnung

13 Prozent dagegen stören sich am meisten über Geruchsbelästigungen, Unfreundlichkeit und Unordnung in allgemein zugänglichen Bereichen, wobei sich jüngere weniger an Unordnung stören.

Mit 13 Prozent nerven sich dafür fast doppelt so viele der 15-29-Jährigen an «Falschparkern» als bei den über 60-Jährigen.

Toleranz bei Kindern und Tieren

Insgesamt toleranter scheinen aber die meisten gegenüber Kindern und Haustieren zu sein. Was vielleicht erstaunt: Der Klassiker unter den Schweizer Nachbarschaftskonflikten – der Waschplan – scheint mit 5 Prozent lediglich für einen kleinen Teil ein grösseres Problem darzustellen.

Soziale Zurückgezogenheit scheint vornehmlich in der deutschsprachigen Schweiz für einige ein Problem darzustellen: 10 Prozent in der Deutschschweiz stören sich an der Verschlossenheit ihrer Nachbarn, weniger sind es in der Romandie und im Tessin. Hilfsbereite Nachbarn werden in der Deutschschweiz wesentlich mehr geschätzt als in der Romandie und im Tessin.

Freundlichkeit und Freundschaften

Wenig überraschend wird Freundlichkeit unter Nachbarn besonders geschätzt. 62 Prozent der Befragten gaben an, gelegentlich Kontakt zu direkten Nachbarn zu pflegen. Bei 8 Prozent sind sogar Freundschaften mit Nachbarn entstanden. Der Umgang unter Nachbarn soll freundlich, aber nicht zu aufdringlich sein.

Für rund Dreiviertel der Befragten stimmt die Kontakthäufigkeit, so wie sie ist. 18 Prozent wünschen sich dagegen mehr oder intensiveren Kontakt zu Menschen in der Nachbarschaft. 7 Prozent der Befragten hätten am liebsten keine Berührungspunkte mit ihren Nachbarn.

Altersunterschiede bei Kontaktpflege

Besonders Personen über 60 Jahre geben in der Befragung an, regelmässig Kontakt zu ihren Nachbarn zu haben. Jüngere Befragte geben hingegen öfters an, dass sie nur wenig Kontakt mit der Nachbarschaft pflegen, jedoch gerne intensivere Nachbarschaftsbeziehungen hätten. Für unter 29-Jährige sind Privatsphäre und Hilfsbereitschaft weniger wichtig als bei den älteren Befragten.

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