Sie arbeiten seit 36 Jahren bei Ikea. Ist Ihnen nie langweilig geworden?
Mats Nilsson: Nein, niemals. Ikea ist ein fantastisches Unternehmen, das einem viel Abwechslung bietet. Ich habe während meiner Zeit bei Ikea neue Kulturen kennengelernt und in Saudi-Arabien, Italien sowie Amerika gearbeitet. Ich habe auch nicht immer denselben Job gemacht: Mal habe ich Produktpräsentationen gemacht, dann war ich in der Marketing-Abteilung, danach hatte ich mit Produktentwicklung zu tun. Jetzt arbeite ich als Creative Leader.
Die Ikea-Möbel werden zwei, drei Jahre im Voraus entworfen. Trotzdem liegen sie stets voll im Trend und bieten das, was die Menschen gerade wollen. Wie funktioniert das?
Das ist eine gute Frage. Trends sind sehr komplex und kommen immer wieder auf. Dinge, die vor zehn Jahren noch völlig out waren, sind plötzlich wieder angesagt. Wir gehen neugierig durch die Welt und lassen Mode, Kunst, Filme und Hotels auf uns wirken. Bei Ikea müssen die aktuellen Farben aber auch zu denen von früheren Kollektionen passen. Wir verwenden oft Rot, Gelb, Blau und Grün. Momentan geben wir den Kollektionen für 2021 den letzten Schliff, während Trendforscher sich erst mit 2020 beschäftigen.
Woher holen Sie sich Inspiration?
Häufig von Pinterest oder Instagram-Bildern. Aber auch auf Reisen nach Asien oder in europäische Städte wie London, Berlin und Paris sehe ich immer wieder Inspirierendes.
Gibt es auch Farben oder Materialien, die Sie nicht mögen?
Ich mag alle Farben. Es gibt nämlich keine hässlichen Farben, nur hässliche Farbkombinationen. Bei den Materialien ist es so, dass wir es vermeiden, Nicht-Recycelbares wie Schaumstoff zu verwenden. Ikea legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit.
Sie entwerfen schöne und praktische Stücke, die aber sehr günstig sein müssen. Ist es nicht mühsam, finanziell eingeschränkt zu sein?
Doch, aber wer teure Möbelstücke herstellen will, soll nicht bei Ikea arbeiten, sondern bei einem kleinen Elite-Unternehmen. Bei Ikea stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich persönlich finde es auch nicht nötig, Unsummen für Möbel auszugeben.
Mats Nilsson (56) wuchs in der Nähe von Almhult auf, wo 1958 das erste Ikea-Möbelhaus eröffnet wurde. Schon als Kind machte er dort Streifzüge, als Zwölfjähriger folgte ein Praktikum in einem Möbelgeschäft. Später besuchte Nilsson eine Handelsschule, an der er auch die Fächer Kunst und Bildhauerei belegte. Seinen ersten Job hatte er als Schaufensterdekorateur einer Modekette. Eigentlich wollte Nilsson danach Architektur studieren, landete aber 1982 bei Ikea und machte dort Karriere. Heute bestimmt er als Creative Leader des schwedischen Möbelgiganten wesentlich mit, wie die Menschen in aller Welt wohnen.
Mats Nilsson (56) wuchs in der Nähe von Almhult auf, wo 1958 das erste Ikea-Möbelhaus eröffnet wurde. Schon als Kind machte er dort Streifzüge, als Zwölfjähriger folgte ein Praktikum in einem Möbelgeschäft. Später besuchte Nilsson eine Handelsschule, an der er auch die Fächer Kunst und Bildhauerei belegte. Seinen ersten Job hatte er als Schaufensterdekorateur einer Modekette. Eigentlich wollte Nilsson danach Architektur studieren, landete aber 1982 bei Ikea und machte dort Karriere. Heute bestimmt er als Creative Leader des schwedischen Möbelgiganten wesentlich mit, wie die Menschen in aller Welt wohnen.
Die Offenheit gegenüber neuen Ideen und skandinavischem Design lockte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (†91) in die Schweiz. Hier gründete der Schwede den ersten Möbelmarkt ausserhalb Skandinaviens und die Ikea Stiftung Schweiz. Diese unterstützt junge Talente aus den Bereichen Architektur, Design und Kunsthandwerk. «Wir vergeben Beiträge an die Entwicklung, das Austesten und die Umsetzung zukunftsweisender Ideen», erklärt Raphael Rossel (42), Geschäftsleiter der Stiftung. «Die Förderung von gutem Design steckt in der Ikea-DNA.» Rund 600'000 Franken pro Jahr spricht die Stiftung für Projekte wie etwa die Entwicklung einer Gartenmöbelkollektion aus Aluminiumrohren und fördert das Erfahren neuer gestalterischer Einflüsse durch die Vergabe von Master-Stipendien für den Aufenthalt an renommierten Design-Hochschulen im Ausland.
Die Offenheit gegenüber neuen Ideen und skandinavischem Design lockte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (†91) in die Schweiz. Hier gründete der Schwede den ersten Möbelmarkt ausserhalb Skandinaviens und die Ikea Stiftung Schweiz. Diese unterstützt junge Talente aus den Bereichen Architektur, Design und Kunsthandwerk. «Wir vergeben Beiträge an die Entwicklung, das Austesten und die Umsetzung zukunftsweisender Ideen», erklärt Raphael Rossel (42), Geschäftsleiter der Stiftung. «Die Förderung von gutem Design steckt in der Ikea-DNA.» Rund 600'000 Franken pro Jahr spricht die Stiftung für Projekte wie etwa die Entwicklung einer Gartenmöbelkollektion aus Aluminiumrohren und fördert das Erfahren neuer gestalterischer Einflüsse durch die Vergabe von Master-Stipendien für den Aufenthalt an renommierten Design-Hochschulen im Ausland.