Im Nirgendwo, drei Fahrstunden nordwestlich von Salt Lake City, Utah (USA) lockt ein Schnäppchen. Für 18'000 Dollar gibts einen ganzen Ort zu kaufen.
Allerdings müssen die Kaufinteressenten wissen: Lucin (USA) ist heute ein Geisterstädtchen. Auf einer Fläche von etwa 22 Fussballfeldern gibts daher nur ein paar Ruinen, eine alte Telefonkabine und ganz viel Platz, um sich selbst zu verwirklichen.
Vögel beobachten und Schätze suchen
Ursprünglich, so Branchenportal «Realtor.com» war Lucin eine Zwischenstation für Dampfzüge. Sie hielten dort, um ihre Wassertanks aufzufüllen. Von den nahen Bergen führt daher noch heute eine Wasserleitung ins Örtchen. Damals machten Bahnmitarbeiter den Grossteil der Bevölkerung aus. Als aber die Züge verschwanden, gingen auch sie. Seit 1936 ist Lucin praktisch unbewohnt.
Das Geisterstädtchen dürfte vor allem Naturliebhaber ansprechen. Über 100 Vogelarten nutzen die Teiche im Ort für einen Zwischenhalt. Auch Antilopen, Raubvögel, Hirschmäuse, Känguruhratten und Fledermäuse gibts in der Gegend. Wer Glück hat, findet sogar kleinere oder grössere Schätze. Auf dem Grundstück befinden sich Minen-Relikte. Gut möglich also, dass der neue Besitzer Halbedelsteine wie etwa Topas findet.
Für 2 Millionen auf Schatzsuche
Immerhin gibts auch einen menschlichen Nachbarn. Und dieser ist erst noch bekannt. Ivo Zdarsy war einst mit einem selbstgebastelten Fluggerät aus der früheren Tschechoslowakei nach Wien geflüchtet. Seit den 1980er Jahren baut er nun in den USA Teile für Ultraleichtflugzeuge. In Lucin wohnt Zdarsy offenbar seit 1997 in einem Flugzeughangar.
In den USA stehen noch weitere verlassene Städte zum Verkauf. Im Bundesstaat Oregon gibts für rund zwei Millionen Franken ein früheres Minenstädtchen. Gerüchten zufolge soll man dort sogar noch Schätze finden können. Nur 100'000 Franken kostet eine Goldminen-Geisterstadt in Arizona. Für ähnlich viel gibts in Montana einen ehemaligen Silberminen-Ort. (jfr)