Wer diesen Winter eine Ferienwohnung in den Bergen mietet, die ihm so gut gefällt, dass er diese gleich kaufen möchte, könnte Glück haben: Vielleicht gehört sie ja zu den 9117 Ferienwohnungen und Luxushäusern, die im Moment in den Schweizer Tourismusregionen zum Verkauf angeboten werden.
Diese Zahl hat das Immobilien-Beratungsunternehmen Wüest Partner aufgrund der Auswertung von Inseraten ermittelt, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Wert der angebotenen Immobilien: über 4,5 Milliarden Franken.
Sorgenkind Crans-Montana VS
Grund für die vielen herrenlosen Wohnungen und Chalets: Nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative im Jahr 2012 wurden die meisten Projekte, die bereits bewilligt waren, noch schnell gebaut – aus Angst, diese könnten später nicht mehr ausgeführt werden.
Das hat zu einem riesigen Überangebot an Ferienwohnungen geführt. Allein in der Gemeinde Crans-Montana VS stehen 1437 Zweitwohnungen zum Verkauf, aber auch im Oberengadin hat die Zahl der Wohnungen, die auf dem Markt sind, deutlich zugenommen.
Je näher bei den Zentren desto besser
Das hat zur Folge, dass die Preise ins Rutschen geraten sind, je nach Region zwischen 10 und 30 Prozent. Betroffen sind vor allem Regionen, die weiter weg von den Zentren sind. Denn wer eine Wohnung in den Bergen besitzt, der fährt heute eben mal kurz übers Wochenende hin, längere Ferien werden dagegen an exotischeren Destinationen als in den Schweizer Bergen verbracht. «Daher funktioniert der Markt auf der Lenzerheide und harzt im Engadin. Das ist zu weit weg von den Agglomerationen im Mittelland», sagt Sascha Ginesta, der für den gleichnamigen Immobilienmakler den Bündner Markt bearbeitet.
Luxusvillen auf dem Markt
Auch bei den Reichen hat sich das Reiseverhalten geändert. Deshalb stehen auch ein paar Luxushäuser leer, weil die Erben die Immobilie ihrer Eltern nicht mehr nutzen wollen. Das teuerste Ferienhaus das derzeit auf dem Immobilienportal comparis.ch im Angebot ist: Ein Chalet in Gstaad BE für 35 Millionen Franken.