Wenn Roman Duttwyler aus Egg ZH über das Mehrfamilienhaus in Sagogn GR spricht, gerät er über das Bündner Bergdorf und die Umgebung ins Schwärmen. Er kennt das Haus und die Surselva seit Jahren vom Urlaub.
«Wenn man so viele Jahre in einem Haus verbringt, dann verbindet dies. Als sich die Gelegenheit bot, war ich glücklich, es kaufen zu können», erklärt Duttwyler BLICK, der schon früh seine Leidenschaft für Immobilien entdeckte.
Jede Wohnung ist einzigartig
Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Architektin Elisabeth von Mann, nahm er 2014 die ambitionierte Aufgabe des Umbaus in Angriff. Im Rahmen dieser komplexen Bauaufgabe entstanden drei Eigentumswohnungen, von der jede einen anderen Grundriss und ihren eigenen Charme mitbringt. Drei separate Eingänge, die unterschiedlichen Küchen und Bäder machen jede Wohnung zu einem Individuum.
Von Mann war vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung mit viel Herzblut dabei. «Durch den Einsatz von heimischen und hochwertigen Materialien erlangten wir den Komfort des modernen Wohnens und den Charme der Bergdörfer», sinniert die Architektin.
Das Mehrfamilienhaus aus dem 18. Jahrhundert ist durch seine zentrale Lage ein wichtiges und ortsbildprägendes Element, umso wichtiger war auch das äussere Erscheinungsbild.
Vergangenheit gepaart mit hochwertiger Architektur
Rund 20 Monate dauerte der aufwendige Umbau. Die Umsetzung einer sanften Sanierung war aufgrund der schlechten Bausubstanz leider nicht mehr möglich, und es wurde schnell klar, dass eine Aushöhlung des Gebäudes unumgänglich war.
Mit den neuen Geschossdecken entspricht das Mehrfamilienhaus nun den aktuellen Schall- und Brandschutzanforderungen. Das Haus wurde gemäss den Energievorschriften mit ökologischen Materialien isoliert und mit dreifach verglasten Fenstern ausgestattet. Die Warmwasserversorgung und die Heizung werden mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe mit Erdsonde betrieben. Die Holzböden sind eigens für dieses Projekt angefertigte Massivholz-Dielen aus Lärche. Lärchenholz setzt sich auch in den Fenstern, Türen und Einbaumöbeln fort. Der Valser-Quarzit-Stein aus dem nahe gelegenen Tal findet seinen grossen Auftritt unter anderem in den Bädern.
Trotz der konsequenten Sanierung findet man noch einige charmante Zeitzeugen. Die originalen Speckstein-Öfen aus dem 18. Jahrhundert wurden aufwendig restauriert und in der Erdgeschoss- und Obergeschosswohnung eingesetzt. Die alten, charismatischen Natursteinwände wurden teils freigelegt und saniert. Von Mann sagt: «Die hervorragende Qualität konnte nicht zuletzt durch den Einsatz von lokalen Handwerkern erreicht werden, von denen sich jeder einzelne für das Gelingen eingesetzt hat.»
Individualität mit Liebe zum Detail
«Individualität und die Liebe zum Detail sind uns bei all unseren Projekten sehr wichtig», sagt die Architektin. Das Planungsteam von Mann und Duttwyler hat sein Konzept konsequent durchgezogen und sich mit viel Leidenschaft und Liebe für jedes einzelne Detail bei seiner Casa Cochetta ins Zeug gelegt.
Damit haben die beiden auch am Tag der offenen Tür zahlreiche Interessenten und Dorfbewohner begeistert. «Die meisten kennen das Haus ihr Leben lang und waren erstaunt, was wir daraus gemacht haben. Besonders hat uns gefreut, dass die ehemalige Hausbesitzerin mit dem Resultat mehr als glücklich ist», erzählt Duttwyler.
Trennungsschmerz und neues Projekt
Ein Leichtes war es für Ginesta Immobilien, diese Eigentumswohnungen in Sagogn zu verkaufen. «Solche einzigartigen Objekte sind als Ferienwohnungen noch immer sehr gefragt», erklärt Sascha Ginesta, Immobilienbewerter und Geschäftsstellenleiter von Ginesta Immobilien Graubünden.
Im Herbst 2017 konnten die oberen beiden Wohnungen von ihren neuen Besitzern bezogen werden. Die Erdgeschosswohnung haben Elisabeth von Mann und ihr Partner Roman Duttwyler für sich behalten. «Wir konnten uns einfach nicht von diesem Bijou trennen. Wenn immer möglich geniessen wir unsere freie Zeit in Sagogn», gesteht Duttwyler. Die beiden haben bereits ein neues Herzensprojekt in Sagogn und werden einen alten Stall umbauen. Das Projekt soll in den nächsten zwei Jahren realisiert werden.