Acht Wohnhäuser, 75 Wohnungen
Stadt Bern kauft Liegenschaften für über 38 Millionen

Die Wohnungen sollen künftig als günstiger Wohnraum genutzt werden. Der Gemeinderat beschloss zudem, die Einkommenslimiten für Mehrpersonenhaushalte ab Februar 2021 um 15 Prozent zu senken.
Publiziert: 06.03.2020 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 15:15 Uhr
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Nach dem Ja des Stimmvolks zum Rahmenkredit für den Zukauf von Liegenschaften ist die Stadt Bern auf dem Immobilienmarkt aktiv geworden.
Foto: Keystone

Nach dem Ja des Stimmvolks zum Rahmenkredit für den Zukauf von Liegenschaften ist die Stadt Bern auf dem Immobilienmarkt aktiv geworden. Sie kauft für 38,5 Millionen Franken auf Stadtgebiet acht Wohnhäuser mit insgesamt 75 Wohnungen.

Dabei handelt es sich um fünf Mehrfamilienhäuser an der Looslistrasse 3 bis 39, um zwei Liegenschaften an der Güterstrasse sowie um ein Haus an der Keltenstrasse 97, wie die Stadt Bern am Freitag mitteilte. Die bestehenden Mietverhältnisse sollen unverändert fortgeführt werden.

Für mehr günstigen Wohnraum

Bei Mieterwechseln soll ein Grossteil der freiwerdenden Wohnungen als «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien» (GüWR) zugeordnet werden. Der Gemeinderat beschloss zudem, die Einkommenslimiten für Zwei- und Mehrpersonenhaushalte per 1. Februar 2021 um 15 Prozent zu senken.

Damit sollen die gefragten GüWR-Wohnungen noch stärker «jenen Bernerinnen und Bernern zugute kommen, die sich sonst kaum eine Wohnung in der Stadt Bern leisten können», schreibt der Gemeinderat.

Die Bevölkerung ist unzufrieden

Laut der jüngsten Bevölkerungsbefragung seien 17 Prozent der Bevölkerung mit dem Wohnungsangebot oder den Mietzinsen in der Stadt Bern unzufrieden. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt werde am häufigsten als grösstes Problem in Bern genannt.

Im Rahmen der «Wohnoffensive» arbeitet die Stadt mit Wohnbaugenossenschaften zusammen, tritt vermehrt als Bauherrin auf und kauft selber Wohnungen. Für die Zukäufe von Immobilien hatte das Stimmvolk im Mai 2019 einen Rahmenkredit von 60 Millionen Franken bewilligt.

Auch ein Bordell gekauft

Gekauft hat die Stadt zudem für 600'000 Franken die derzeit von Sexarbeiterinnen genutzte Liegenschaft an der Sandrainstrasse 16 beim Gaswerkareal. Das dreistöckige Mehrfamilienhaus mit Baujahr 1944 befinde sich in einem sehr schlechten Zustand.

Zudem sei die heutige Nutzung nicht zonenkonform. Die Stadt prüfe, wie die Liegenschaft wieder als Wohnraum genutzt und ebenfalls zu GüWR-Kriterien vermietet werden könne. (SDA)

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