Soll es doch regnen! Von ein paar nasskalten Tagen lässt sich die Natur nicht stoppen. Ein paar Sonnenstunden genügen, und schon explodiert das Grün von neuem, schon ist Frühling. Denn über den dunklen Wolken amtet ein weit wichtigerer Schrittmacher der Botanik, die Sonne. Das genügt, um Pflanzen aus der Winterstarre zu rütteln und den Wachstums-Turbo zu zünden.
Gartenkalender 2024
Für grüne Daumen bedeutet das: ab in die Handschuhe – schneiden, jäten, düngen. Endlich wieder dreckeln. Was aber gilt es da draussen genau zu tun?
Garten putzen
Jetzt werden die letzten Winterspuren weggewischt, hochgebundene Sträucher aus dem Korsett befreit und störendes Laub aus den Beeten entfernt, was genau genommen sehr schade ist: Denn die halb verrotteten Blätter führen dem Garten auf natürliche Art Stickstoff zu. Falls es Sie nicht allzu sehr stört – liegen lassen. Nur unter diffizilen Beet-Bewohnern (etwa unter Rosen) gilt es sauberzumachen, sonst herrscht Pilzgefahr!
Sträucher und Bäume schneiden
Beerensträucher und Obstbäume warten auf ihren Schnitt, dadurch lassen sich die Erträge erhören. Und auch das welke Laub der Stauden wird nun weggeschnitten, das aber mit Vorsicht: Bloss nicht die jungen Triebe verletzen, das gilt insbesondere für Gräser! Blessuren bleiben sonst übers Jahr sichtbar, und das wäre jammerschade. Da bei fast jeder Staude, bei jedem Strauch die Schere an anderer Stelle anzusetzen ist, ein Tipp: Sich zuerst informieren, erst dann zwacken. Sonst riskieren Sie einen Einschnitt ins Wohlbefinden der Pflanzen.
Rasen richtig pflegen
Der Blick durch das Fenster bringt es an den Tag: Noch liegt der Rasen blass und schlapp zu unseren Füssen. Ist er gar von graubraunen Flecken durchsetzt, wirkt dort der Schneeschimmel. Der wächst sich in der Regel aus – wenn man befallene Stellen kräftig mit dem Vertikutierer durchkämmt und in Kahlstellen neues Saatgut streut. Generell heisst es: Den Rasen von Altlasten befreien (vertikutieren), allenfalls mit Quarzsand durchlüften und kurz vor dem nächsten Regenguss zum ersten Mal düngen. Das aber mit Sachverstand. Sonst wird das Grün schnell gelb, und der Kreislauf beginnt von vorne.
Düngen
Naturfreunde wissen es längst: Will man das Wachstum in Gang bringen, ist organischer Dünger (Kompost, Hornspäne) weit umwelt- und pflanzenverträglicher als Chemie-Doping. Oft wird er mit Steinmehl vermischt, was das Grün zusätzlich mit Mineralien versorgt. Jedoch: Die Naturkraft beginnt erst nach Wochen zu wirken, weit später als synthetische, denn Mikroben müssen die zugeführten Teilchen zuerst zerlegen. Deshalb eignet sich organischer Dünger für Kübelpflanzen nur bedingt, die können im engen Lebensraum nicht auf Nahrung warten. Dort eignen sich Flüssigdünger besser. Oder Langzeitdünger, die Nährstoffe langsam abgeben. Oft reichen sie für die gesamte Vegetationsphase.
Pflanzenpracht durch Teilen vermehren
Von wegen zarte Pflänzchen! Gartenstauden halten einiges aus. Wer wuchtige Gräser wie Sonnenhutstauden, Funkien usw. im Garten hegt und sich mehr davon wünscht: Mutterpflanze ausgraben, Wurzelballen mit dem Spaten teilen, wieder einsetzen und dann einfach warten. Die Gartenmathematik macht in aller Schnelle eine Eins zur Zwei.
Töpfe vorbereiten
Ist schon eine Pflanze im Behälter? Dann allenfalls Erde nachfüllen und Langzeitdünger geben. Für alle anderen gilt, insbesondere für kleinere Töpfe: die alte Erde entsorgen und durch neue ersetzen. Denn Hochleistungsblüher brauchen viele Nährstoffe und laugen das Erdreich komplett aus – was die neuen Pflanzen im Folgejahr büssen müssten. Gut zu wissen: Die meisten Gartenerdemischungen enthalten Dünger und damit eine Starthilfe für die neuen Bewohner.
Pflanzen kaufen
Höchste Zeit, im Garten Lücken zu füllen und sich neue, mehrjährige Stauden anzuschaffen. Für Sommerflor aber gilt: bis Mitte Mai, bis zu den Eisheiligen warten. Zwar steht die Blust schon jetzt in den Verkaufsregalen. Doch der Frost macht sie über Nacht zu Abfall.
Vorsorgen
Falls Sie den Nachbarn täglich mit gebücktem Haupt durch die Beete schreiten sehen, nicht gleich an dessen Verstand zweifeln. Womöglich hält er Ausschau nach ersten Spuren von Pilzen und Schädlingen: Das mag etwas seltsam wirken, für das Ökosystem sind solche Inspektionen ein Segen: Sie ersetzen die Chemiekeule von anno dazumal. Heute gilt: Schutzmittel kommen erst zum Einsatz, wenn Pflanzen wirklich krank sind.
Im April erwacht die Natur wieder zum Leben und viele Pflanzen beginnen zu blühen. Hobby-Gärtner haben einiges zu tun.
Im April erwacht die Natur wieder zum Leben und viele Pflanzen beginnen zu blühen. Hobby-Gärtner haben einiges zu tun.
Morgennebel und zunehmend fallende Blätter kündigen den Herbst an. Damit stehen wieder einige Arbeiten im Garten und auf der Terrasse an.
Morgennebel und zunehmend fallende Blätter kündigen den Herbst an. Damit stehen wieder einige Arbeiten im Garten und auf der Terrasse an.
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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