Dass Finnland fast jedes Jahr als das glücklichste Land der Welt eingestuft wird, liegt womöglich nicht zuletzt an «Kalsarikännit». Wörtlich übersetzt heisst das Wot «sich allein zu Hause in den Unterhosen betrinken». Die beste Lösung, um die dunklen Wintermonate fröhlich im gemütlichen Wohnzimmer zu verbringen.
«In seinen eigenen vier Wänden muss man sich nicht verstellen und kann einfach so sein, wie man ist. Deshalb darf die Einrichtung auch bunt gemischt, eigenwillig und so individuell sein wie die Person selbst», übersetzt die PR-Abteilung von Möbel Pfister. Der Trend nach Individualismus und Selbstbestimmung sei wichtiger denn je. Dazu gehöre auch die richtige Einrichtung. Der Wohntrend Hygge ist zwar nicht mehr so neu, bildet aber die perfekte Umgebung für Kalsarikännit.
Jetzt wirds hyggelig
Hygge bedeutet kuschelig oder gemütlich und ist in Dänemark nicht nur ein Wohntrend, sondern auch ein Lebensstil. Alles kann hygge sein, die Kleidung, das Essen oder der Charakter. Hyggelig ist vor allem, bei schlechtem Wetter daheim mit den Liebsten im Kerzenschein auf dem gemütlichen Sofa zu kuscheln. Der Wohlfühlfaktor steht an erster Stelle, um den Moment zu geniessen.
«Natürliche Materialien, unterschiedliche Texturen und warme Farben bringen die ersehnte Gemütlichkeit», so Möbel Pfister. Typisch für den Einrichtungsstil sind Holzelemente und mehrere kleine Lichtquellen. Zum Beispiel ein Feuer im Kamin und mehrere kleine Lämpchen in den Nischen und Ecken. Keine Duftkerzen – Kitsch und unnatürliche Dinge sind zu viel des Guten. Farbe darf es aber schon geben, gedeckte Pastellfarben, Weiss und Grautöne. Decken, Felle oder Wollmaterialien geben einen flauschigen Untergrund. Der frisch gebrühte Tee und der Kuchen im Backofen vollenden den Sinnesrausch.
Schweden kuscheln im richtigen Mass
Im Nachbarland Schweden gilt der Hygge-Style als etwas zu kuschlig. Dort bringt der «Lagome» frischen Wind und löst Hygge in Mitteleuropa ab. Der Wohnspezialist «Schöner Wohnen» erklärt den neuen Trend so: «Gemütlichkeit, wie sie uns der dänische Trend Hygge in den letzten Jahren lehrte, ist auch bei Lagom erwünscht, wenn auch nicht ganz so kuschelig ausufernd.»
Die Schweden von Ikea beschreiben Lagom als «eine aktuelle Bewegung, bei der Menschen darauf Acht geben, dass sie nur so viel einkaufen und konsumieren, wie sie effektiv brauchen». Und vor allem nachhaltig. Ein Lagom-Schwerpunkt bei Ikea liegt denn auch bei Energiesparlampen, Solaranlagen oder einen Strahlregler für den Wasserhahn.
Lagom leben ist nicht billig, darum geht es bei dem Konzept nicht. Die Einrichtung kann ruhig etwas teurer sein, dafür aber schön aussehen und lange halten. Passend zum Nachhaltigkeitstrend, jedoch kein Minimalismus. «Kein übermässiger Lebensstil, sondern hochwertige, exklusive und schöne Einrichtungen sollen die gesunde Balance in den Alltag bringen», erklärt Möbel Pfister. Will heissen: kein überflüssiger Kram, aber auch keine leeren Regale.
Das Design soll stylisch, funktionell und simpel sein. Formen und Farben darf es trotzdem geben, jedoch ruhige, neutrale Töne, die aufeinander abgestimmt sind. Lagom gilt nicht nur für die Inneneinrichtung, sondern auch für das innere Gleichgewicht. Sport machen, das Essen planen und Zeit mit der Familie an der frischen Luft sollen in alle Lebensbereiche Zufriedenheit bringen.