Sie stehen in Wohnzimmern, hängen in Cafés, zieren Büros und sind in jeder Wohnzeitschrift zu finden. Die Rede ist von Zimmerpflanzen – dem derzeit gefragtesten Lifestyle-Accessoire.
Händler, Floristen und Pflanzenprofis bestätigen allesamt: Die Nachfrage ist gestiegen. «Seit etwa drei Jahren erleben die grünen Zimmerpflanzen einen Boom», sagt Albert Terdenge, Abteilungsleiter Zimmerpflanzen bei der Zürcher Blumenbörse, wo Floristen einkaufen. Bei den Schweizern besonders beliebt sind grossblättrige Pflanzen wie der Gummibaum (Ficus elastica) oder der Bogenhanf (Sanseviera). Der Star ist derzeit jedoch die Monstera. Die Pflanze wird auch Fensterblatt genannt und deren geschlitzte Blätter zieren auch Badehosen und Bettwäsche.
Der Trend haucht einer Branche neues Leben ein. Der Zürcher Florist Blumenhalle, der seit 25 Jahren Blumenläden betreibt, eröffnete im urbanen Kreis 4 ein Geschäft – quasi nur mit Topfpflanzen. «Wir haben dort einen Fokus auf Grünpflanzen und ein jüngeres Publikum», erklärt Inhaber Dietrich Hüsch. Doch der Boom hat für die spezialisierten Fachgeschäfte auch Schattenseiten. Heute sei eine Pflanze ein Einrichtungsgegenstand. Was dazu führe, dass auch bei Ikea, H&M, Coop Bau und Hobby, Migros Do it und Co. ein grosses Angebot an Zimmerpflanzen zu finden sei. Sie drücken den Preis, und der Markt wird noch umkämpfter. Was den Kunden also ein breiteres Angebot beschert, ist für Fachgeschäfte eine Bedrohung.
Gärtnereien setzen auch auf das Internet
Bei Migros Do it heisst es, 2017 habe der Verkauf von Grünpflanzen um acht Prozent zugenommen. 2019 rechnet man erneut mit einer Zunahme.
Auch bei den unabhängigen Gartencentern führt der Topfpflanzen-Boom zu einem Wandel bei der Kundschaft: Plötzlich strömen dort junge Menschen hin, wie Othmar Ziswiler vom Fachverband Jardin Suisse sagt. Schliesslich habe nicht jeder einen Garten oder Balkon und holt so grüne Natur ins Leben.
Zimmerpflanzen boomen. Keine Wohnung mehr ohne Gummibaum, Monstera und Erbsenpflanze. Wir erklären, warum die grünen Mitbewohner plötzlich so beliebt sind, wie sie ihr verstaubtes Image loswurden, wo sie herkommen, was sie Gutes für uns tun und welche Pflanze die richtige für Sie zu Hause ist.
Zimmerpflanzen boomen. Keine Wohnung mehr ohne Gummibaum, Monstera und Erbsenpflanze. Wir erklären, warum die grünen Mitbewohner plötzlich so beliebt sind, wie sie ihr verstaubtes Image loswurden, wo sie herkommen, was sie Gutes für uns tun und welche Pflanze die richtige für Sie zu Hause ist.
Jetzt expandieren Pflanzenprofis auch ins Netz. Der Urner Gärtnereiunternehmer Jonathan Imhof gründete vor einem Jahr den Dienst Zimmerpflanzen.ch und bietet fachmännische Beratung zum Online-Einkauf. Schon vor sechs Jahren hatte er die Idee. Nun sei der Markt reif, und seine Webseite laufe gut. Gemäss Imhof bietet er nun das grösste Sortiment der Schweiz an.
Einst bieder, heute populär
Noch vor ein paar Jahren galten Zimmerpflanzen als bieder und wurden lediglich von Leuten ab 50 gehegt und gepflegt. Wer hip und cool sein wollte, verbannte das Grünzeug ab den 90ern aus dem Wohnzimmer.
Doch nun sind Zimmerpflanzen das verstaubte Image los. Sogenannte Plantfluencer inszenieren auf Instagram unter Accounts wie #urbanjungleblog oder #monsteramonday ihr Leben mit den handgeknüpften Blumenampeln, glasierten Keramiktöpfen und Körben aus Seegras. Zurück zu den Wurzeln, lautet das Motto der Pflanzenfans. Mit dem Wohnzimmer-Dschungel wolle man sich die Natur nach Hause holen, sagen etwa die Urban Jungle Bloggers. Die beiden Gründer haben auch ein Buch über das Leben in einem Stadtdschungel geschrieben. In der digitalen Zeit würde die Sehnsucht nach der Natur wieder aufblühen. Wir seien einer Informationsflut ausgesetzt und suchen wieder mehr nach Natürlichkeit und Entschleunigung. «Pflanzen sind ein Weg, wie wir uns diese Ruhe wieder in unser Zuhause und damit in unseren Alltag holen können.» Pflanzen würden uns Achtsamkeit und Geduld lernen, es bedarf guter Pflege und Zeit. Sie würden bewusst machen, dass das Leben im Hier und Jetzt stattfindet und nicht auf der Überholspur im Internet.
Der Online-Händler Bergamotte organisiert seit kurzem sogenannte Pflanzen-Pop-ups. Während drei bis vier Tagen stellen sie in ausgewählten Städten um die 4000 Zimmerpflanzen aus – hängend, exotisch oder stachelig. 98 Prozent kosten nicht mehr als 38 Franken. Das Alter des Publikums: 22 bis Ende 30. Im Juli brachten sie den temporären Pflanzenmarkt nach Zürich. Weil der Ansturm so gross war, ist der Pop-up-Dschungel ab morgen bis Samstag erneut zu Gast.
Ist es draussen kalt, ist die Freude an der heimischen Grünkultur besonders gross. Nicht zuletzt deswegen, weil die immergrünen Zimmerpflanzen nicht nur wunderbar dekorieren, sondern auch hervorragende Luftverbesserer sind.
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Ganz im Gegenteil zu gewissen anderen Gewächsen, denen die hohen Temperaturen durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten, macht die sommerliche Hitze Ihren Sukkulenten wenig aus. Doch auch bei diesen pflegeleichten Pflanzen gilt es ein paar Dinge zu beachten.
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Basilikum im Topf gehört zu den beliebtesten Kräutern. Doch kaum gekauft, welkt der grüne Liebling schon vor sich hin. Mit einigen Tricks gedeiht das sensible Kraut aber besser.
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