Der gebürtige Basler André Fuchs (71) nennt sich einen Weltenbummler. Bis zu seiner Pensionierung war er jahrelang im Marketingbereich tätig und lebte unter anderem in New York, Paris und Thailand. Seit vier Jahren ist er mit seiner thailändischen Ehefrau Nathawi (54) wieder in der Schweiz. «Wir kehrten in die Schweiz zurück, weil meine Eltern pflegebedürftig wurden. Bis zu ihrem Tod lebten wir bei ihnen in ihrer Achtzimmer-Villa und kümmerten uns um meine Eltern», sagt André Fuchs. Zu zweit war die Villa dem Ehepaar zu gross. «Wir wollten nur noch etwas Kleines bewohnen und lieber jeweils das Winterhalbjahr in Thailand verbringen, wo Nathawi aufgewachsen ist», erklärt Fuchs. Das Ehepaar verkaufte darum die elterliche Villa in Allschwil BL und hielt Ausschau nach einem kleinen Grundstück für ein Mini-Haus. «Bei diesen verrückten Preisen etwas in Basel zu finden, war aber unmöglich», sagt der Ehemann.
Hausbau in einem Tag
Von einer Freundin von Nathawi Fuchs konnte das Ehepaar in Grindel SO 600 Quadratmeter Land kaufen und bekam auch problemlos die Baubewilligung für ihr Tiny House. Insgesamt beliefen sich die Kosten für Haus und Grundstück auf 300’000 Franken. In gerade mal einem einzigen Tag konnte das Tiny House in Grindel aufgestellt werden. Genauso schnell könnte es auch im Fall eines Umzugs wieder abgebaut und an einem neuen Ort wieder aufgebaut werden. «Wir haben hier ein kleines Juwel gefunden und leben wunderschön am Waldrand, haben einen Bach und unseren Garten vor dem Haus», schwärmt André Fuchs.
Trotz der ländlichen Lage ist das Paar mit dem Auto oder ÖV schnell in der Stadt oder im nahen Laufen BL mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. Grindel selber verfüge aber auch über eine gute Infrastruktur, findet der aktive Rentner. Das Mini-Haus am Waldrand sorgt bei Wanderern oder Spaziergängern immer wieder für Aufmerksamkeit und das Ehepaar Fuchs wird auch häufig spontan von Interessierten angesprochen, die sich für das kleine Modulhaus interessieren.
Viel Komfort auf wenigen Quadratmeter
Ein Wohn- und ein Schlafzimmer, sowie eine Küche und ein Bad stehen dem Ehepaar Fuchs in ihrem Tiny House mit 40 Quadratmetern Wohnfläche zur Verfügung. «Wir haben im Haus eine Profiküche, ein Marmorbad und einen grossen Schrank. Mehr brauchen wir nicht», sagt Fuchs. Im Alter sei diese Kleinwohnform sowieso viel besser, weil mit weniger Platz auch weniger Hausarbeit nötig sei, findet André Fuchs.
Vor dem Mini-Haus hat das Ehepaar zudem eine Terrasse mit Grill und Pizzaofen unter einem Partyzelt. «Wir verbringen die meiste Zeit draussen. Oft kommen spontan Bauern und Nachbarn aus der Umgebung vorbei oder auch Vereine. Dann grillen und essen wir draussen zusammen. So haben sich gute Freundschaften ergeben», sagt der gesellige André Fuchs. Auch im Garten wird manchmal gemeinsam mit den Freunden angepflanzt und alle ernten, was gedeiht. Weltenbummler Fuchs: «Ich habe schon an manchen Orten auf der Welt gelebt, aber so grossartige Nachbarn wie in Grindel habe ich noch nirgends erlebt.»