Entspannt sitzen Stee Zurbrügg und Ehefrau Cornelia am Esszimmertisch bei einem Glas Wein und erzählen vom aufwendigen Umbauprojekt ihres Eigenheims. Etwa 700 Fotos vom Umbau hat der gelernte Sanitärinstallateur, der sich mit stetiger Weiterbildung über Jahre zum selbständigen Handwerker-Allrounder entwickelt hat, auf seinem Laptop abgespeichert.
Rund zwei Jahre Zeit hat das Paar in den Umbau des Bauernhauses aus dem Jahr 1822 investiert. Aus dem kleinen Vier-Zimmer-Haus mit angebauter Scheune im Wehntal wurde mit viel Aufwand und Herzblut ein modernes, offenes und geräumiges Haus mit 350 Quadratmetern Wohnfläche und Garten.
«Wir hatten genug von Hektik und Lärm in der Stadt Zürich und haben uns, nachdem unsere erwachsenen Kinder ausziehen wollten, nach bezahlbarem Wohnraum umgeschaut, den wir nach unserem Geschmack umbauen können», sagt Cornelia Zurbrügg.
In Sachen Umbauen und Renovieren kennen sich die kreativen Zürcher aus. Diverse Objekte haben sie für Kunden schon professionell auf Vordermann gebracht und für sich selber aus einer alten Sennerei in Graubünden ein Ferienhaus geschaffen.
Mit viel Eigenleistung Finanzierung ermöglicht
Für 550'000 Franken konnte das Paar 2012 ein passendes kleines Bauernhaus mit Scheune im Ortskern von Schöfflisdorf ZH erwerben. Der Renovationsbedarf war aber beträchtlich.
Das teilweise abgesenkte Fundament des alten Hauses musste mit komplexen Konstruktionen stabilisiert werden. Stee Zurbrügg höhlte das Haus fast komplett aus. 26 Mulden Bauschutt wurden entsorgt. Neue Wände wurden erstellt und alte Böden mit Stahlträgern verstärkt. Originale Holzbalken wurden entfernt, gebürstet und patiniert und später an passender Stelle wieder integriert. So ergab sich aus dem ehemaligen Halbkeller im Erdgeschoss sowie dem einstigen Ziegenstall erweiterter Wohnraum. Auch der Kachelofen stammt von anno dazumal und kann, nach dem Ab- und Neuaufbau, wieder eingeheizt werden. Einzig das Dach, welches wenige Jahre vor dem Kauf erneuert worden war, konnte belassen werden.
So viel wie möglich arbeitete der selbständige Handwerks-Allrounder aus Kostengründen selber am Objekt und zog nur, wo nötig – und auch von der Bank für die Finanzierung verlangt –, zusätzliche Baufachleute und Gehilfen bei. Der Bauherr: «In der zweijährigen Umbauphase habe ich praktisch immer sieben Tage pro Woche gearbeitet.» Neben Kundenaufträgen unter der Woche war er mit Ehefrau Cornelia meist auf der eigenen Baustelle im Einsatz. Die Umbaukosten beliefen sich auf 500'000 Franken – inklusive 1600 Stunden Eigenleistungen von Stee Zurbrügg. Das Ferienhaus in Graubünden hat das Paar dafür verkauft und einen Teil des Gewinns in ihr neues Umbauprojekt investiert, um die Hypothekarzinsbelastung moderat zu halten.
Flair für Charme und das Wohnambiente
Die gesamten Umbaupläne und Ideen sind, wie so vieles, gemeinsam vom kreativen Ehepaar erstellt und umgesetzt worden. Stee Zurbrügg: «Wir ergänzen uns auch beruflich super.» Der talentierte Handwerker mit künstlerischem Flair ist vor allem fürs Grobe zuständig. Cornelia, die selber Geschäftsinhaberin von Sibesinn in Zürich ist und neben Wohn- und Geschenkartikeln auch Wohnberatungen anbietet, hat wesentlich zum stylischen Innenausbau und dem Wohnambiente im Loft mit modernem Landhaus-Chic beigetragen.
Holz dominiert im offenen und grosszügigen Wohnhaus, welches mit modernen Designelementen gekonnt kombiniert wurde und dank raffinierter Beleuchtung effektvoll in Szene gesetzt wird.
Investitionen haben sich ausgezahlt
Seit mehreren Jahren leben Cornelia und Stee Zurbrügg jetzt in ihrem aussergewöhnlichen Eigenheim – und haben bereits das nächste private Wohnprojekt ins Auge gefasst. Die Finanzierung ist schon jetzt so gut wie gesichert, denn die zeitliche und finanzielle Investition in das ehemalige Bauernhaus hat sich für das Ehepaar ausgezahlt. Der Wert ihrer Liegenschaft hat sich über die Jahre und durch den hochwertigen Umbau inzwischen fast verdoppelt.