Achtung Verletzungsgefahr
Die meisten Unfälle passieren zu Hause

Nicht im Strassenverkehr oder im Sport passieren die meisten Unfälle. Viel häufiger verletzen sich Personen zu Hause. Besonders bei Stürzen – nicht selten mit tödlichen Folgen.
Publiziert: 04.06.2019 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2019 um 14:24 Uhr
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So sicher, wie viele denken, ist es zu Hause nicht. Nirgends ereignen sich so viele Unfälle in der Freizeit wie in den eigenen vier Wänden und im Garten. Oftmals sind es kaum erwartete Gefahren, so können beispielsweise Teppiche zu Stolperfallen werden.
Foto: Shutterstock
Corine Turrini Flury

Wer glaubt, zu Hause sei der sicherste Ort, hat sich getäuscht. Gemäss der aktuellen Statistik der Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) verletzen sich in der Freizeit abseits von Strassenverkehr und sportlichen Aktivitäten rund 570'000 Personen pro Jahr, 2000 davon sterben. Mittels Befragungen und Stichproben ermittelt die Bfu jeweils diese Zahlen und Unfallursachen. Bei einer dreimonatigen Arbeitsunfähigkeit bei Berufstätigen durch Unfall spricht die Bfu von schweren Verletzungen.

Knapp die Hälfte der erfassten Unfälle ereignet sich dabei in den eigenen vier Wänden und im Garten. Dabei sind Stürze für jeden zweiten Verletzten und für vier von fünf Todesfällen verantwortlich. Am häufigsten betroffen sind dabei Personen von über 65 Jahren, gefolgt von der Gruppe der über 45-Jährigen. «Bei älteren Menschen sind die Verletzungen bei Stürzen nicht nur häufiger, sondern oft gravierender als bei Kindern», so Bfu-Mediensprecher Marc Kipfer im Interview mit BLICK.

Selten sind das Stürze aus grosser Höhe, wie aus Fenstern oder vom Balkon. Viel öfter passiert es auf einer Ebene, so zum Beispiel im Wohnzimmer. Stolperfallen mit Sturzgefahr können da Teppiche sein, erhebliche Rutsch- und Sturzgefahr besteht in Duschen und Bade wannen oder auch bei Treppen.

Unfälle beim Frühlingsputz geschickt vermeiden

Wenn vor dreckigen Fenstern Vögel zwitschern und Strassen mit Salzspuren verziert sind, dann steht der Frühlingsputz vor der Tür. Doch Vorsicht, da lauern Gefahren. Die Zahlen sind erschreckend:  Zwölf Prozent aller Unfälle in der guten Stube passieren bei Hausarbeiten und kleinen Reparaturen. Eine gewichtige Rolle spielen dabei die Stürze, von denen viele auf das Konto des Frühlingsputzes gehen.

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wird der alljährliche hygienische Rundumschlag offenbar als Leistungssport missverstanden. Man schaffe das Ganze an einem Tag, so der ehrgeizige Anspruch vieler Haushälterinnen und Haushälter. Dabei soll man das Ganze locker angehen, schliesslich muss man niemandem etwas beweisen. Die bfu warnt denn auch vor unnötiger Hektik beim Frühlingsputz. Dieser sorgt für Strahlen bei Saubermännern und -frauen und im Haushalt, wenn man das Ganze ruhig und überlegt angeht.

Wenn vor dreckigen Fenstern Vögel zwitschern und Strassen mit Salzspuren verziert sind, dann steht der Frühlingsputz vor der Tür. Doch Vorsicht, da lauern Gefahren. Die Zahlen sind erschreckend:  Zwölf Prozent aller Unfälle in der guten Stube passieren bei Hausarbeiten und kleinen Reparaturen. Eine gewichtige Rolle spielen dabei die Stürze, von denen viele auf das Konto des Frühlingsputzes gehen.

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wird der alljährliche hygienische Rundumschlag offenbar als Leistungssport missverstanden. Man schaffe das Ganze an einem Tag, so der ehrgeizige Anspruch vieler Haushälterinnen und Haushälter. Dabei soll man das Ganze locker angehen, schliesslich muss man niemandem etwas beweisen. Die bfu warnt denn auch vor unnötiger Hektik beim Frühlingsputz. Dieser sorgt für Strahlen bei Saubermännern und -frauen und im Haushalt, wenn man das Ganze ruhig und überlegt angeht.

Verletzungen mit Küchenmesser und Heckenscheren

Weit vorn in der Unfallstatistik finden sich zudem Schnitt- oder Kratzverletzungen, bis hin zum Abtrennen von Körpergliedern. Neben Verletzungen bei der Mahlzeitenzubereitung in der Küche seien davon oft auch Hobbyheimwerker oder -gärtner betroffen, so Kipfer. Man stelle sich dabei Personen vor, die im Garten ihre Hecken und Sträucher selber schneiden, beim Basteln und Fräsen in der eigenen Werkstatt unvorsichtig hantieren oder sich bei vermeintlich simplen Tätigkeiten in der Küche verletzen. Zudem ereignen sich in Haushalten jährlich 4500 Verbrennungsverletzungen und Verbrühungen. Ein Fünftel davon bei Kindern.

Nicht selten sind auch Verletzungen durch Stiche und Bisse von Tieren. Neben Katzen- und Hundebissen ist dabei auch an Zeckenbisse zu denken. Vorsicht vor Insektenstichen ist dazu insbesondere beim Essen auf dem Balkon oder im Garten in den Sommermonaten geboten. Biss- und Stichwunden können unter Umständen schwerwiegende Folgen wie Infektionen mit sich bringen.

Mit jährlich 150 Getöteten sind auch Ertrinken und Ersticken Unfallhergänge mit schwerwiegenden Folgen. Zwei Kinder unter neun Jahren gehören jährlich zu den tödlichen Ertrinkungsopfern in Haus oder Garten. «Neben der ständigen Beaufsichtigung von Kindern im und am Wasser empfehlen wir, Biotope im Garten zu sichern, auch wenn das vielleicht etwas weniger schön aussieht», erklärt Kipfer. Zu bedenken gilt bei Kindern auch immer die Gefahr von Ertrinken in der Badewanne – selbst bei geringer Wassertiefe.

Unfälle zuhause mit Vergiftungen

Rund 30 Fälle pro Tag betreffen gemäss Bfu Vergiftungen und Verätzungen zu Hause. Nicht eingerechnet sind dabei Rauchvergiftungen bei Wohnungs- oder Hausbränden. Bei Kindern kann das beispielsweise bei Kontakt mit giftigen Pflanzen in Haus und Garten passieren oder wenn Putzmittel in Kinderhände gelangen. Kipfer: «Wir raten, solche Mittel immer in der Originalverpackung und für Kinder unerreichbar aufzubewahren.»

Verätzungen oder Vergiftungen durch Dämpfe gibt es aber auch, wenn mit Lösungsmitteln, Farben oder ähnlichen Chemikalien unsachgemäss in geschlossenen Räumen, wie beispielsweise im Hobbyraum, hantiert wird. Auch bei Reinigungsarbeiten mit Putzmitteln können sich beispielsweise giftige Dämpfe entwickeln. Die Notfall-Telefonnummer 145 von Tox Info Suisse gibt rund um die Uhr ärztliche Auskünfte bei Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftungen. «Viele kennen diese Nummer gar nicht. Sie sollte aber in jedem Haushalt sichtbar aufgehängt oder auf dem Handy für Notfälle abgespeichert sein», rät Kipfer. 

Tipps und Infos vom Bfu

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) bietet neben diversen Broschüren zum Thema Unfallgefahr in Haus und Garten auch Sturzprävention für Senioren oder Architekturberatung bei Neubau oder Umbauvorhaben für Institutionen, Firmen und Privatpersonen. Eine telefonische Erstberatung ist kostenlos.

Mit einfachen baulichen Massnahmen wie Handläufen bei Treppen, blendfreier Beleuchtung oder rutschhemmenden Treppenstufen lässt sich die Sturzgefahr erheblich reduzieren. Ein weiterer Tipp von Bfu-Mediensprecher Marc Kipfer: «Es ist erwiesen, dass Senioren durch regelmässige einfache Übungen Gleichgewicht und Körperkraft verbessern und damit das Sturzrisiko senken können.» 

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) bietet neben diversen Broschüren zum Thema Unfallgefahr in Haus und Garten auch Sturzprävention für Senioren oder Architekturberatung bei Neubau oder Umbauvorhaben für Institutionen, Firmen und Privatpersonen. Eine telefonische Erstberatung ist kostenlos.

Mit einfachen baulichen Massnahmen wie Handläufen bei Treppen, blendfreier Beleuchtung oder rutschhemmenden Treppenstufen lässt sich die Sturzgefahr erheblich reduzieren. Ein weiterer Tipp von Bfu-Mediensprecher Marc Kipfer: «Es ist erwiesen, dass Senioren durch regelmässige einfache Übungen Gleichgewicht und Körperkraft verbessern und damit das Sturzrisiko senken können.» 

Unfallversicherung für Putzfrau

Um Ihren legalen Verpflichtungen nachzukommen, sich Stress und erhebliche Kosten zu erspa-ren, führt kein Weg an einer Unfallversicherung für Ihre Putzfrau vorbei.

Um Ihren legalen Verpflichtungen nachzukommen, sich Stress und erhebliche Kosten zu erspa-ren, führt kein Weg an einer Unfallversicherung für Ihre Putzfrau vorbei.

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