«Voller rotierender Stürme»
Nasa fotografiert erstmals Jupiter-Nordpol

Die Raumsonde «Juno» hat die ersten Bilder vom Nordpol des Planeten Jupiter zur Erde geschickt. «Er sieht völlig anders aus, als alles, was wir jemals gesehen oder uns vorgestellt haben», sagte Scott Bolton, der die Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa leitet.
Publiziert: 04.09.2016 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:55 Uhr
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Der Nordpol von Jupiter mit seinen Stürmen: Von dieser Perspektive aus hat die Menschheit den grössten Planeten des Sonnensystems noch nie gesehen.
Foto: KEYSTONE/AP NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS
Die Solarzellen-Flügel haben einen Abstand von 20 Metern: Die Sonde «Juno» ist riesig.

Alle acht Planeten unseres Sonnensystems liegen auf einer Achse. Darum können wir auch mit den besten Teleskopen nur die Seite des Gasriesen sehen (und natürlich den berühmten roten Fleck). Die Raumsonde «Juno» änderte dies, da sie auch um die Pole des Jupiters kreist und Bilder zur Erde zurückfunkt. Die Strahlen brauchen für diese Strecke übrignes über 48 Minuten (zum Vergleich: zur Sonne sinds «nur» acht Lichtminuten).

Die Aufnahmen zeigen laut Nasa bisher unbekannte Sturmsysteme und Wetter-Aktivitäten. Die Bilder stammen von einem Rendezvous von «Juno» mit Jupiter am 27. August. Die Sonde war bis auf 4200 Kilometer an die wirbelnden Wolken des Planeten herangeflogen. Die Aktion dauerte sechs Stunden.

Noch immer würden die Daten ausgewertet, einige Entdeckungen gibt es aber bereits. «Es ist blauer da oben als anderswo auf dem Planeten und es gibt eine Menge rotierender Stürme», sagte Bolton über den Nordpol.

Und hier Jupiters Südpol mit den immensen Polarlichtern.

«Juno» machte auch Infrarot-Aufnahmen vom Nord- und Südpol des Jupiter. Sie zeigen unter anderem warme und heisse Stellen, die man laut Nasa zuvor noch nie gesehen hatte. Zum ersten Mal seien auch die Polarlichter am Südpol zu sehen.

Die Sonde war am 5. August 2011 zu ihrer Reise aufgebrochen und umkreist Jupiter seit dem 4. Juli. Bis zum Ende der Mission im Februar 2018 sind noch 35 weitere Rendezvous geplant - aber bei keinem soll «Juno» derart auf Tuchfühlung gehen wie dieses Mal. Von der mehr als eine Milliarde Dollar teuren Mission erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. (SDA/bö)

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