Am Donnerstagabend, vermutlich gegen zehn Uhr abends, soll die Sonde vom optimalen Punkt aus die Landung versuchen. Es ist die erste privat finanzierte Mission dieser Art.
Die Mondlandung ist nach Angaben der israelischen Nonprofit-Organisation SpaceIL, die hinter dem Projekt steht, im Bereich des Mare Serenitatis («Meer der Heiterkeit») geplant, einer der dunklen Tiefebenen des Mondes.
Sensation für Israel
Das kleine Israel will nach den Grossmächten USA, Russland und China das vierte Land werden, das mit einem Raumschiff auf dem Mond landet.
Jaumann erklärte, Israel könne das vierte Land werden, dem eine weiche Landung auf dem Mond gelingt. Es gebe zwar schon Dutzende künstliche Objekte auf dem Mond, unter anderem von Indien, Japan und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). In vielen Fällen handele es sich dabei aber um abgestürzte Mondsatelliten.
Was ist die Aufgabe von «Beresheet»?
Die Sonde soll eine israelische Flagge auf dem Mond aufstellen und das Magnetfeld untersuchen. Die bei der Landung an das Institut und die Nasa übermittelten Messdaten sollen unter anderem bei Forschungen zur Entstehung des Mondes und seines Magnetfeldes helfen.
Die 585 Kilogramm schwere Mondsonde in Waschmaschinengösse war am 22. Februar von Cape Canaveral in Florida gestartet und wurde von einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk in die Umlaufbahn der Erde befördert.
«Beresheet» ist der hebräische Name des 1. Buch Mose in der Bibel. An Bord der unbemannten Sonde soll eine Zeitkapsel mit hunderten digitalen Dateien sein.
Erste privat finanzierte Mondmission
Die Entfernung zum Mond beträgt rund 384'000 Kilometer. Die kleine Sonde soll auf ihrer siebenwöchigen Reise allerdings rund 6,5 Millionen Kilometer zurücklegen, weil sie mehrmals um die Erde und um den Mond kreisen muss, bevor sie landen kann.
Initiiert wurde das Projekt im Jahr 2011 als Teil des Wettbewerbs «Google Lunar X-Prize». Inzwischen hat Israel es jedoch zum nationalen Projekt erklärt. Jonathan Weintraub, einer der drei Initiatoren, sagte am Montag: «Für mich ist es wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Es ist wirklich ein aufregender Moment.»
Der Bau der Sonde hat umgerechnet 84 Millionen Euro gekostet. Die Kosten wurden vor allem von privaten Spendern getragen, allen voran dem israelischen Milliardär Morris Kahn. SpaceIL erhält auch Unterstützung von der israelischen Raumfahrtbehörde (ISA) und Israel Aerospace Industries (IAI).
«Wenn Israel auf dem Mond landet, wird jeder Jude sich daran erinnern, wo er in dem Moment war», sagte Kahn, der auch Präsident von SpaceIL ist. «Israel tut etwas Grossartiges. Nichts ist unmöglich - wir wagen es, zu träumen, und diesen Traum in Wirklichkeit zu verwandeln.»
Die Schweiz ist auch am Projekt beteiligt
Dabei ist auch eine Komponente aus der Schweiz, die zugleich eine kleine Premiere darstellt: Der Konzern Ruag Space Schweiz entwickelte eine 3D-gedruckte Triebwerkhalterung für den Lander, welche laut Ruag die erste 3D-gedruckte Komponente auf dem Mond sein wird.
Der Mond erlebt eine Renaissance
Die Reise von «Beresheet» liegt im Trend: Nachdem das internationale Interesse an Mondlandungen seit Anfang der 70er Jahre stark nachgelassen hat, nehmen aktuell gleich mehrere Länder den Erdtrabanten ins Visier. Indien hofft, noch in diesem Frühling mit seiner Chandrayaan-2 Mission die fünfte Mondfahrer-Nation zu werden. Japan will im Jahr 2020 oder 2021 seine Mondsonde «Slim» auf die Reise schicken.
Selbst die USA, die seit 1972 nicht mehr auf dem Mond waren, sollen auf Anweisung von Präsident Donald Trump wieder Mondmissionen umsetzen. 50 Jahre nach Neil Armstrongs «grossen Schritt für die Menschheit» muss sich der Mond also wieder auf mehr Besuch einstellen. (SDA)
Urinbehälter, Feuchttücher, Golfbälle: Auf dem Mond liegen viele Dinge, die man dort nicht erwarten würde. Rund tausend Dinge hat die Menschheit dort bereits zurückgelassen - allen voran die zwölf Apollo-Astronauten, die den Mond von 1969 bis 1972 betraten.
Was liegt auf dem Erdtrabant so rum?
So stammen die Golfbälle vom Astronauten Alan Shepard: Er schlug sie 1971, um zu sehen, wie weit sie bei der geringeren Schwerkraft fliegen - seiner Darstellung zufolge wesentlich weiter als auf der Erde.
Insgesamt befinden sich rund 800 von Menschen hinterlassene Abfalldinge, Flugkörper und Ausrüstungsgegenstände auf dem Mond. Dazu zählen zum Beispiel Werkzeug, Kameras, Messgeräten und zerschellten Raumsonden. Aber auch eine Bibel, die Feder eines Falken sowie 100 Banknoten, zurückgelasen von James Irwin bei der Mission «Apollo 15». Charles Duke, zehnter Mensch auf dem Mond, entschied sich für ein Familienfoto.
Weiterer Müll kommt dazu
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die bis zum Jahr 2012 zurückgelassenen Objekte in einer Liste zusammengefasst. Seither gab es weitere Missionen, bei denen Geräte auf dem Mond landeten - etwa das chinesische Mondfahrzeug «Yutu».
Der geplante Besuch einer israelischen Raumsonde scheiterte im April: "Beresheet" zerschellte auf der Oberfläche - und liegt dort nun wie viele weitere Sonden, die gewollt oder ungeplant einschlugen. Der erste künstliche Flugkörper, der gezielt auf den Mond krachte, war am 13. September 1959 die Sonde "Lunik 2" der damaligen Sowjetunion.
Urinbehälter, Feuchttücher, Golfbälle: Auf dem Mond liegen viele Dinge, die man dort nicht erwarten würde. Rund tausend Dinge hat die Menschheit dort bereits zurückgelassen - allen voran die zwölf Apollo-Astronauten, die den Mond von 1969 bis 1972 betraten.
Was liegt auf dem Erdtrabant so rum?
So stammen die Golfbälle vom Astronauten Alan Shepard: Er schlug sie 1971, um zu sehen, wie weit sie bei der geringeren Schwerkraft fliegen - seiner Darstellung zufolge wesentlich weiter als auf der Erde.
Insgesamt befinden sich rund 800 von Menschen hinterlassene Abfalldinge, Flugkörper und Ausrüstungsgegenstände auf dem Mond. Dazu zählen zum Beispiel Werkzeug, Kameras, Messgeräten und zerschellten Raumsonden. Aber auch eine Bibel, die Feder eines Falken sowie 100 Banknoten, zurückgelasen von James Irwin bei der Mission «Apollo 15». Charles Duke, zehnter Mensch auf dem Mond, entschied sich für ein Familienfoto.
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