Das Weltraum-Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion war im vollen Gange, als Edward Makuka Nkoloso beschloss, ins Rennen einzusteigen. Der Grundschullehrer aus Zambia lancierte 1964 eigenhändig ein Space-Programm. Innert Jahresfrist wollte er den ersten Afrikaner auf den Mond schicken. Nur ein paar wenige Optimisten unterstützten das ambitiöse Projekt.
Zur Vorbereitung auf den Flug ins All steckte Nkoloso seine Astronauten in Öl-Fässer und liess sie den Hang runterrollen. Eine Schaukel – auf dem Höhepunkt des Schwunges abgeschnitten – simulierte die Schwerelosigkeit.
Aber: Die zambianische Regierung beschäftigte sich nie ernsthaft mit Nkolosos Aktivitäten. Und auch die Uno wollte die von Nkoloso geforderten 7 Mio. Dollar nicht zahlen. Ausserdem war eine der angehenden Astronautinnen schwanger geworden. So starb das Weltraumprojekt einen leisen Tod.
Rund fünfzig Jahre später holte die spanische Fotografin Cristina De Middel die Geschichte von Nkoloso wieder ans Licht und produzierte eine fiktive Dokumentation über seine realen Bemühungen. «Die Geschichte ist amüsant, aber nur auf den ersten Blick,», sagt de Middel über ihre Arbeit: «Denn sie baut darauf, dass keiner daran glaubt, dass Afrika je den Mond erreichen wird.»