Spektakel am 2. Juli leider nicht bei uns
Totale Sonnenfinsternis in Südamerika

(Buenos Aires) Über Chile und Argentinien wird der Mond am Dienstag die Sonne verdunkeln. Entlang der Route wollen Hunderttausende das Himmelsspektakel beobachten. Touristen versprechen sich ein emotionales Erlebnis, Forschende wissenschaftliche Erkenntnisse.
Publiziert: 01.07.2019 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2019 um 16:19 Uhr
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Die totale Sonnenfinsternis wird vor allem in Teilen Chiles und Argentiniens zu beobachten sein. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/FR43398 AP/TIMOTHY D. EASLEY

Hunderttausende Menschen in Südamerika fiebern einem Spektakel am Himmel entgegen: Eine totale Sonnenfinsternis wird am Dienstag (2. Juli) in Teilen von Chile und Argentinien zu sehen sein.

Wo ist die Sonnenfinsternis zu sehen?

Dabei schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und verdunkelt damit die Sonne. Der Schatten des Mondes trifft am Nachmittag (Ortszeit) zunächst nahe der Stadt La Serena auf die chilenische Pazifikküste, zieht dann in südöstlicher Richtung weiter über die argentinischen Provinzen San Juan, La Rioja, San Luis, Córdoba und Santa Fe und verschwindet schliesslich südlich der Hauptstadt Buenos Aires im Atlantik.

Auch im Grossraum Buenos Aires werden bei gutem Wetter Millionen Menschen die Sonnenfinsternis sehen können - allerdings nur ganz kurz. Wenn der Mondschatten am frühen Abend den Ballungsraum am Río de la Plata erreicht, wird die Sonnenfinsternis nur noch für eine knappe Minute zu sehen sein. Kurz danach geht die Sonne unter.

In der Schweiz ist die nächste totale Sonnenfinsternis übrigens erst wieder auf den 03. September 2081 vorausgesagt.

Touristen und Forscher hoffen auf gutes Wetter

Entlang der Route werden etliche Tausend Schaulustige erwartet. Allein in der argentinischen Provinz San Juan rechnet das Tourismusministerium mit 30'000 Besuchern, darunter 9000 Touristen. «Wir haben schon seit zwei Jahren Hotelreservierungen von Hobby-Astronomen aus den Niederlanden, den USA und Japan», sagte Tourismusminister Roberto Juárez der Zeitung «Clarín».

Auch viele Wissenschaftler kommen nach Argentinien, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. «Das Wichtigste ist das Wetter. Wenn es bewölkt ist, können wir nichts sehen, aber in San Juan ist der Himmel fast immer klar», sagte der südkoreanische Astronom Su-Chan Bong der Zeitung «Diario de Zonda».

In der Atacama-Wüste in Chile rechnen die Behörden mit 50'000 Besuchern. «In der Atacama-Region ist der Himmel so klar wie nur an wenigen Stellen auf der ganzen Welt. Die Umwelt- und Witterungsbedingungen sind exzellent», sagte die örtliche Abgeordnete Sofía Cid der Zeitung «La Tercera».

Blick aus dem Flugzeug

Eine Gruppe von Wissenschaftlern will kein Risiko eingehen und wird auf Einladung der National-Geographic-Gesellschaft die Sonnenfinsternis aus der Luft - vom Flugzeug aus - beobachten. «So sind wir sicher, dass nichts den Blick versperrt und wir die Sonnenfinsternis sehen können», sagte die chilenische Astronomin María Teresa Ruiz. Das Flugzeug soll rund 11'000 Meter aufsteigen, um den Wissenschaftlern einen perfekten Blick auf das Himmelsspektakel zu ermöglichen.

Schutzbrille ist ein Muss

Obwohl die Sonne während der Finsternis vom Mond verdeckt wird, kann ein direkter Blick in den Himmel den Augen schaden. Die Organisation Astronomen ohne Grenzen (AWB) hat nach der letzten Sonnenfinsternis 2017 in den USA rund fünf Millionen Schutzbrillen eingesammelt und will nun einen Teil davon in Chile und Argentinien verteilen.

(SDA)

Wie funktioniert eine Sonnenfinsternis?

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