Die Sonde habe den Vorbeiflug gut überstanden, twitterte die US-Raumfahrtbehörde in der Nacht auf Donnerstag: «Das Raumfahrzeug ist nach dem Vorbeiflug an Enceladus wohlbehalten.» Fotos seien in den kommenden Tagen zu erwarten.
Die Mission war am Mittwoch planmässig gestartet, wie ein NASA-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Es folgten mehrere Stunden des Wartens, ob alles nach Plan gelaufen sei. In dieser Zeit war es nicht möglich, mit der unbemannten Sonde zu kommunizieren.
«Cassini» war vor rund zwei Wochen schon einmal näher an Enceladus vorbeigeflogen, aber den Wassereiswolken am Südpol ist sie noch nie so nahe gekommen, weswegen die US-Raumfahrtbehörde NASA von einem «historischen Vorbeiflug» spricht. Die Sonde sollte sich dem Saturnmond auf rund 50 Kilometer nähern und dabei verschiedene Messungen vornehmen und Fotos machen.
Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission weitere Informationen über den 1789 entdeckten und nach einem Giganten aus der griechischen Mythologie benannten Saturnmond. Er scheint eine Art Eiskugel mit unterirdischem Ozean zu sein, aus dessen Inneren Vulkane und Geysire hohe Fontänen aus Wassereispartikeln spucken.
Insbesondere suchen sie nach Hinweisen auf einfaches Leben, denn Wasser ist eine Grundbedingung dafür. Die Forscher warnen allerdings, dass es Monate dauern könnte, bis es erste Ergebnisse gibt.
«Cassini» war 1997 gestartet und 2004 in der Umlaufbahn des Saturn angekommen. Seitdem untersucht die Sonde den Planeten und seine Monde.
Die Mission, die gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtagentur Esa und der Italienischen Raumfahrtagentur Asi erfolgt, soll noch bis 2017 laufen. Im Dezember soll die Sonde unter anderem zum dritten und letzten Mal nah am Enceladus vorbeifliegen, bevor dann 2016 das «grosse Finale» beginnt: Dann soll «Cassini» mehrfach zwischen dem Saturn und seinen Ringen durchfliegen.