US-Astronauten zur ISS
Nasa will wieder selbst zum Mond fliegen

Ende Mai will die US-Raumfahrtbehörde Nasa erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder Astronauten von den USA aus zur Internationalen Raumstation ISS schicken.
Publiziert: 01.05.2020 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2020 um 13:16 Uhr
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US-Astronauten Bob Behnken (links) und and Doug Hurley sollen am 27. Mai ihre Mission zur Raumstation ISS starten.
Foto: keystone-sda.ch

Die Nasa-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley sollen am 27. Mai an Bord eines «CrewDragon» des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX mit einer «Falcon 9»-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus starten, teilte Nasa-Chef Jim Bridenstine am Freitag (Ortszeit) per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Erste ISS-Reise seit 2011

Damit würden erstmals seit 2011 wieder Astronauten von den USA aus zur ISS starten - und erstmals befördert von SpaceX. Das Unternehmen hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert. Die Nasa hatte ihre eigene Shuttle-Flotte aus Kostengründen ausgemustert. Im Juli 2011 war die «Atlantis» zum letzten Mal geflogen. Seitdem ist die Nasa auf die Mitnahme ihrer Astronauten in russischen Sojus-Kapseln angewiesen, um zur ISS zu gelangen - was in den USA aus finanziellen und geopolitischen Gründen schon länger für Unmut sorgt.

Die nun anstehende Mission sei der «letzte Flugtest» von SpaceX, hiess es von der Nasa. Wie lange die Astronauten Behnken und Hurley an Bord der ISS bleiben werden, müsse noch geklärt werden.

Corona schränkt Arbeit ein

Wegen der Corona-Pandemie wird es allerdings beim Start Beschränkungen für die Zahl der Zuschauer auf dem Weltraumbahnhof im US-Bundesstaat Florida geben. Die Nasa hat ihre Arbeit in der Krise eingeschränkt, der Betrieb der ISS läuft aber weiter. Erst am Freitag waren drei Raumfahrer - die US-Astronauten Jessica Meir und Andrew Morgan sowie der Russe Oleg Skripotschka - nach Monaten auf der Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde in einer Sojus-Kapsel wieder sicher in der kasachischen Steppe gelandet. Auf der ISS halten nun zunächst drei Raumfahrer weiter die Stellung, der US-Astronaut Christopher Cassidy und die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner.

Elon Musk und Jeff Bezos sollen Mondlander konstruieren

Bereits 2014 hatte die Nasa angekündigt, wieder selbst in die bemannte Raumfahrt einsteigen zu wollen - damals war das Jahr 2017 als Zielsetzung angegeben worden. Neben SpaceX wurde auch Boeing damit beauftragt, Transporter für Astronauten zu entwickeln. Der von Boeing entwickelte «Starliner» schaffte es allerdings bei einem ersten Versuch im Dezember nicht zur ISS. Der unbemannte Test soll nun zunächst wiederholt werden.

Die Raumfahrtfirmen des Amazon-Gründers Jeff Bezos und des Tesla-Gründers Elon Musk sollen für die US-Raumfahrtbehörde Nasa den nächsten Mond-Lander entwickeln. Neben Blue Origin, dem Unternehmen von Bezos, und SpaceX, der Firma von Musk, habe es als drittes die Firma Dynetics aus dem US-Bundesstaat Alabama in die Endauswahl geschafft, teilte die Nasa am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit.

Über die kommenden 10 Monate will die Nasa den drei Firmen rund 967 Millionen Dollar (etwa 938 Millionen Franken) für das Design eines Landers bezahlen, bevor dann ein Entwurf ausgewählt werden soll.

Nasa schickt wieder US-Astronauten zum Mond

Die Nasa hat angekündigt, dass bis 2024 wieder US-Astronauten auf dem Mond landen sollen - darunter auch die erste Frau. Die sogenannte «Artemis»-Mission ist bislang allerdings deutlich teuer als geplant und im Zeitplan hinterher. Beobachter zweifeln deshalb daran, dass dieses Ziel erreicht werden kann. (SDA)

Der Mond in Zahlen

Trostlos, lebensfeindlich und faszinierend zugleich - der Mond ist unser nächster Nachbar im Weltraum. Was Sie vielleicht noch nicht über den Erdsatelliten wussten:

  • 1,27 Sekunden dauert es, bis ein Funksignal von dort auf der Erde ankommt.
  • 3 Tage brauchten die «Apollo»-Missionen, um ihr Ziel zu erreichen.
  • 4 Zentimeter pro Jahr wächst die Entfernung zwischen Erde und Mond.
  • 6 Mal weniger als auf der Erde wiegt ein Mensch dort - Grund: die geringere Schwerkraft.
  • 12 Astronauten haben den Mond bisher betreten - alle zwischen 1969 und 1972.
  • 29,53 Erdtage braucht der Mond für eine Drehung um sich selbst.
  • Mehr als 50 Raumsonden haben sich bisher auf die weite Reise dorthin gemacht.
  • Minus 233 Grad kalt kann es auf der Schattenseite des Mondes werden, auf der Sonnenseite hingegen bis zu 123 Grad warm.
  • Rund 400 Kilogramm Mondgestein haben Raumfahrer eingesammelt und mitgenommen.
  • 3476 Kilometer misst der Mond im Durchmesser - die Erde 12'765 Kilometer.
  • 384'400 Kilometer ist der mittlere Abstand zwischen Mond und Erde.
  • Rund 4,5 Milliarden Jahre liegt die Entstehung des Erdtrabanten zurück.
Eine neue Analyse der Nasa offenbart, dass der Mond in den vergangenen Jahrtausenden geschrumpft ist.

Trostlos, lebensfeindlich und faszinierend zugleich - der Mond ist unser nächster Nachbar im Weltraum. Was Sie vielleicht noch nicht über den Erdsatelliten wussten:

  • 1,27 Sekunden dauert es, bis ein Funksignal von dort auf der Erde ankommt.
  • 3 Tage brauchten die «Apollo»-Missionen, um ihr Ziel zu erreichen.
  • 4 Zentimeter pro Jahr wächst die Entfernung zwischen Erde und Mond.
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  • 12 Astronauten haben den Mond bisher betreten - alle zwischen 1969 und 1972.
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  • Rund 400 Kilogramm Mondgestein haben Raumfahrer eingesammelt und mitgenommen.
  • 3476 Kilometer misst der Mond im Durchmesser - die Erde 12'765 Kilometer.
  • 384'400 Kilometer ist der mittlere Abstand zwischen Mond und Erde.
  • Rund 4,5 Milliarden Jahre liegt die Entstehung des Erdtrabanten zurück.
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