Die Raumsonde «Dawn» hat die bislang schärfsten Aufnahmen vom Zwergplaneten Ceres zur Erde gefunkt. Aus einer Höhe von nur 385 Kilometern seien noch 35 Meter kleine Details der Oberfläche zu erkennen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag (Ortszeit) im kalifornischen Pasadena mit. Die Sonde habe damit ihre niedrigste und endgültige Umlaufbahn erreicht.
Die Bilder zeigen die kraterzerklüftete Oberfläche des Zwergplaneten. Auf einer Aufnahme ist eine ganze Kette von Einschlagkratern zu sehen, die den Namen Gerber Catena bekam. Zudem fänden sich Grabenstrukturen überall auf der Oberfläche des Zwergplaneten, erläuterte die Nasa. Derartige Oberflächenformen seien sonst vor allem auf grösseren Himmelskörpern weit verbreitet.
Viele der Gräben auf Ceres seien vermutlich die Folge von Einschlägen, manche schienen jedoch auch tektonischen Ursprungs zu sein, erläuterte die US-Raumfahrtbehörde. Innere Spannungen hätten dort vermutlich die Kruste des Zwergplaneten aufgebrochen. «Warum sie so auffällig sind, ist noch nicht verstanden, aber sie stehen wahrscheinlich in Zusammenhang mit der komplexen Struktur der Kruste von Ceres», erläuterte Paul Schenk vom Lunar and Planetary Science Institute in Houston (US-Bundesstaat Texas) in der Nasa-Mitteilung.
Die Bilder stammen nach Angaben der Nasa vom 10. Dezember und sind im Rahmen eines Tests der Reservekamera der Raumsonde entstanden. Die Hauptkamera habe am 16. Dezember planmässig mit Aufnahmen begonnen. Die Nasa veröffentlichte auch zwei 3D-Ansichten von Ceres.
Ceres hat laut Nasa einen mittleren Durchmesser von etwa 940 Kilometern. Er ist ein gescheiterter Planet, der bei der Entstehung des Sonnensystems übriggeblieben ist.